Der Sprecher der Gründerfamilien des Pharmakonzerns Roche, André Hoffmann, sieht keinen Grund dafür, dass das Unternehmen aus Basel wegziehen sollte. «Wir sind hier, weil es uns gut geht», sagte Hoffmann in einem Interview.
In Basel scheine es manchmal einen Minderwertigkeitskomplex zu geben, sagte Hoffmann in einem Interview, das am Samstag in der «Basler Zeitung» erschien (online nicht verfügbar). «Roche ist gerne in Basel. Warum sollten wir wegziehen?»
Basel denke seit 700 Jahren liberal. «Die Rahmenbedingungen stimmen. Warum würden wir so viel Geld investieren, wenn es uns nicht gefallen würde? Es gibt wirklich keine Pläne, irgendetwas daran zu ändern.»
Hoffmann vertritt im Verwaltungsrat des Pharmaunternehmens den Pool der Familienaktionäre und tritt als Sprecher deren Sprecher auf. Die Gruppierung der Erbenfamilien Hoffmann und Oeri kontrolliert 45,01 Prozent der Stimmen. Mit dem 5-Prozent-Paket der ausserhalb des Pools agierenden Maja Oeri verfügt die Familie über die Mehrheit.
Kleineres Aktienpaket kein Thema
Auf die Frage, ob es zwingend sei, dass die Familie über eine absolute Mehrheit an Roche verfüge, sagte Hoffmann: «Wir haben uns diese Frage nicht einmal gestellt, da wir langfristig engagiert sein wollen.» Das sei wichtig in einem Unternehmen, in dem die Entwicklungszyklen so lange seien wie in der Pharmabranche.
Zur immer wieder diskutierten Minderheitsbeteiligung Novartis‘ an Roche sagte Hoffmann, er sehe die «heutige Situation nicht als ein Problem an». Novartis sei für ihn «ein Konkurrent wie jede andere Pharmafirma» auch.
Es gebe zwar Kooperationen wie mit anderen Firmen auch. «Ich sehe keinen Grund für eine Sonderbeziehung oder wieso wir speziell mit Novartis die Annäherung suchen sollten, nur weil wir in derselben Stadt den Hauptsitz haben.» Novartis ist mit 33 Prozent an Roche beteiligt.