Das Update für Android-Smartphones und Tablets bietet vor allem ein neues Feature: Kugel-Panorama-Fotografie. Die macht Spass und sieht gut aus.
Die Welt ist eine Kugel. Und die Anwender von Android, Googles Smartphone-Betriebssystem, können sich seit heute davon überzeugen. Android 4.2 «Jelly Bean» bietet im Wesentlichen neue Kamera-Funktionen, darunter Zeitraffer-Einstellungen für Videos, eine verbesserte Bedienung der Einstellungen und des digitalen Zooms – und eine integrierte 360-Grad-Panorama-Funktion, die es in sich hat.
«Spheres», Kugeln also, heissen die Bilder, welche die Kamera in der entsprechenden Einstellung aufnimmt: Sie setzen sich aus mehreren Dutzend Einzelbildern zusammen, werden im Smartphone zu einem rundum-Panorama zusammengerechnet und können auf dem Gerät als rundum-Pano, als verzerrtes Flachbild, aber auch als «Mikro-Welt» betrachtet werden. Letzteres ist ein Umrechnungsverfahren, welches das Pano in einer virtuellen Draufsicht darstellt, wie wenn man von oben in einen Raum blicken würde. Ähnlichen Schabernack hat uns Fonzi bereits als «Pano Corrupt» einer vergleichbaren, aber nicht im Betriebssystem integrierten App fürs iPhone demonstriert.
Kugelwelten im Internet
Die Bilder lassen sich natürlich nicht nur auf dem Smartphone bewundern, sondern können zu Google+ hochgeladen und dort im Browser am PC oder anderen Geräten wiederum in allen Varianten betrachtet werden. Nun tut Google nichts, ohne dass es dem Kraken noch mehr Daten zuführt, also können auch die Foto-Kugeln in Google Maps abgelegt werden; sie ergänzen so gewissermassen die virtuelle Aussen-Welt von Google Streetview mit einer virtuellen Innenwelt der Räume in den Häusern.
Wer das Systemupdate auf sein Smartphone gespielt erhalten hat, findet die Spheres-Funktion in der neu designten Kamera-Anwendung, wo neu neben der alten Breitband-Panoramafunktion auch die neue Spheres zur Auswahl steht. Um die Kugel zu fotografieren, wählt man diese aus und erhält ein Raster eingeblendet, in welchem man zuerst die direkt vor einem liegende Ansicht fotografiert und daraufhin durch langsames Verschieben des Bildausschnittes auf die nach und nach auftauchenden blauen Punkte die Rundumansicht komplettiert.
Dazu sind je nach Kamera-Auflösung mehrere Dutzend Aufnahmen und schon mal fünf Minuten nötig. Immerhin muss nicht jede einzelne Aufnahme ausgelöst werden, das erledigt das Programm selber, sobald der blaue Ziel-Punkt im weissen Ring des Sucherbildschirms liegt. Mit den fertigen Kugel-Panoramen lässt sich danach aus der Fotogalerie heraus noch allerhand Unfug treiben, wie eben die Umrechnung in kreisrunde Mini-Welten.
Damit die eigene Welt zumindest im Smartphone eine Kugel wird.
Produkt: Android-Update 4.2 Jelly Bean
Hersteller und Vertrieb: Google, Smartphone-Hersteller und Telekom-Unternehmen
Preis: Kostenlos