Welcher Schulrucksack für einen Beruf Voraussetzung ist, stellt ein wichtiges Kriterium für die Berufswahl dar. Der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) hat ein Anforderungsprofil für fast alle Berufe erstellt.
Jugendlichen, Eltern, Schulen und Berufsberatern steht damit erstmals eine umfassende Darstellung der geforderten schulischen Leistungen zur Verfügung, teilte der sgv vor den Medien in Bern mit. Zentral dabei sei, dass die Anforderungsprofile aus der Praxis stammten und nicht vom Schreibtisch.
Die Berufswahl soll damit auf eine realistische Basis gestellt werden. Heute nämlich steigen je nach Branche bis zu 30 Prozent der Lehrlinge aus dem Lehrvertrag aus und wechseln in eine andere Lehre oder in einen anderen Betrieb. Eine Minderheit lässt die Lehre ganz sausen.
Die Jugendlichen und ihr Umfeld müssten beurteilen können, was gefragt sei und welche Kompetenzen mitgebracht werden müssten, sagte sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler gemäss Medienmitteilung. Nur wenn es gelinge, die jungen Talente mit dem geeigneten Beruf zusammenzubringen, lasse sich die Zahl der Lehrabbrüche vermindern.
Mit den vom sgv und der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) getragenen Anforderungsprofilen soll eine gemeinsame Sprache zwischen Schule und Wirtschaft entwickelt werden. Der EDK-Präsident und Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann sagte, die Profile eigneten sich für den Vergleich beruflicher Ausbildungen. Später werde die EDK die Profile mit einzelnen Zielen des Lehrplans verknüpfen.