Angebliche Tante sammelt Spenden für Opfer von US-Schulmassaker

Die US-Strafbehörden haben am Donnerstag eine mutmassliche Betrügerin verhaftet, die nach dem Amoklauf in einer Primarschule Kapital aus dem allgemeinen Mitleid schlagen wollte.

Die Trauer in Newtown ist auch Tage nach der Schiesserei gross (Bild: sda)

Die US-Strafbehörden haben am Donnerstag eine mutmassliche Betrügerin verhaftet, die nach dem Amoklauf in einer Primarschule Kapital aus dem allgemeinen Mitleid schlagen wollte.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Connecticut gab sich die 37-jährige Frau aus dem New Yorker Stadtteil Bronx als Tante eines der kleinen Opfer aus und sammelte über Facebook Spenden für dessen Beerdigung. Wie viel Geld sie auf diese Weise einnahm, blieb zunächst offen.

Ein 20-jähriger Amokläufer hatte am 14. Dezember in der Sandy-Hook-Schule von Newtown 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene erschossen, bevor er sich selbst tötete. Zuvor hatte er zu Hause seine Mutter umgebracht.

Die 37-Jährige behauptete, sie sei die Tante des jüngsten Opfers, Noah Pazner. Einem Spender erzählte sie unter anderem, US-Präsident Barack Obama habe sie in Newtown persönlich umarmt und getröstet. Die Frau bat potenzielle Spender, das Geld auf ein PayPal- oder direkt auf ihr Bankkonto zu überweisen. Gegenüber einem FBI-Beamten stritt sie laut Anklageschrift später alles ab.

Nach ihrer Festnahme wurde die mutmassliche Betrügerin dem Gericht in Hartford, der Hauptstadt von Connecticut, vorgeführt. Sie kam gegen eine Kaution von 50’000 Dollar wieder auf freien Fuss. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihr bis zu fünf Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von bis zu 250’000 Dollar.

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