In der Schweiz stehen so viele Wohnungen und Einfamilienhäuser leer wie seit rund 15 Jahren nicht mehr. 56’518 oder 1,30 Prozent aller Wohnungen waren am 1. Juni, dem Stichtag der Leerwohnungszählung des Bundesamts für Statistik, unbesetzt.
Dieses Niveau sei zuletzt zur Jahrtausendwende erreicht worden, heisst es in einer Mitteilung des BFS vom Montag. Im Vergleich zum Vorjahr standen etwas über 5400 Wohnungen mehr leer, was einem Anstieg um 11 Prozent gleichkommt.
Die Leerstandsquote ist seit dem Tiefstand von 0,9 Prozent im Jahr 2009 kontinuierlich angestiegen. Insbesondere in den vergangenen drei Jahren beschleunigte sich die Tendenz in Richtung einer immer höheren Ziffer.
Die höchste Leerwohnungsziffer war mit 3,63 Prozent im Kanton Appenzell Innerrhoden zu beobachten, gefolgt von jener des Kantons Solothurn (2,62 Prozent). Die tiefste meldete der Kanton Zug (0,34 Prozent), eine nur wenig höhere wiesen die Kantone Basel-Stadt (0,42 Prozent), Genf (0,45 Prozent) und Basel-Landschaft (0,47 Prozent) aus.
Die Zahl der leer stehenden Einfamilienhäuser stieg um knapp 2 Prozent. Bei den unbesetzten Neuwohnungen gab es eine Zunahme von 14 Prozent. Insgesamt standen am Stichtag knapp 8800 Neuwohnungen leer. Laut BFS ist dies ein Wert, der zuletzt Mitte der 1990er-Jahre zu beobachten war.
Auch bei den leer stehenden Mietwohnungen gab es einen markanten Anstieg: rund 45500 unbewohnte Mietwohnungen sind der höchste Wert seit 1999. Dagegen blieb die Zahl der leer stehenden und zum Kauf angebotenen Wohnungen mit rund 11’000 stabil.
Nur bei Grosswohnungen mit sechs und mehr Zimmer Zimmern verknappte sich das Angebot. Die meisten leer stehenden Wohnungen haben drei oder vier Zimmer.