Die Kantonspolizei Basel-Stadt schlägt sich im Arbeitsmarkt mit Lohnnachteilen herum. Während Nachbarkantone fünf bis zehn Prozent mehr bezahlen, lockt das Stadtkorps mit Teilzeit und Stellen für C-Ausländer. So fand man bisher gerade genug Aspiranten, ohne die Anforderungen zu senken.
An einer Medienkonferenz am Mittwoch strichen Polizeikommandant Gerhard Lips, Sicherheitsdirektor Baschi Dürr und Ausbildungschefin Daniela Montinari die Vorzüge des Polizei-Arbeitgebers Basel-Stadt heraus: Teilzeit, die nicht jede Kapo anbiete, werde geschätzt und gefördert – speziell bei Wiedereinsteigerinnen seien kleine Pensen gefragt.
Ausländer hat Basel-Stadt im Gegensatz zu den meisten anderen Kantonen laut Dürr «schon lange» im Korps und dies mit «sehr guten Erfahrungen». Müsste man nur im eigenen Kantonsgebiet rekrutieren, wäre es hingegen schwierig, sagte Lips. Insbesondere in Zürich sei der Polizistenlohn deutlich höher als am Rheinknie.
Die Basler Spezialitäten seien je nach Interesse attraktiv. Manche Bewerber vom Land wollten beispielsweise in ein Stadtkorps. Einige Basler Polizeiangehörige kämen aus Nachbarkantonen, einzelne aber auch aus dem Wallis oder Graubünden – genauere Zahlen waren nicht greifbar. Während der Polizeiausbildung gibt es den vollen Lohn.
«Nicht einfach», genügend Leute zu finden
Es sei «nicht einfach und nicht selbstverständlich», immer genug gute Leute zu finden, räumte Dürr ein. Basel mache jedenfalls «keine Abstriche» bei der Anstellung. Mehr Lohn ist kaum in Sicht, im Gegenteil: Per Februar hatte die Regierung eine Arbeitsmarktzulage bei der Polizei auslaufen lassen. Die Bewerbungen legten dennoch zu.
Die aktuell 40 Monate dauernde Basler Polizeischule (es gibt zwei Schulen) zählt 23 Aspiranten, davon 8 Frauen. Beworben hatten sich 189 Personen, davon 38 Frauen, respektive 40 Ausländer mit einer Niederlassungsbewilligung. Pro Schule bewarben sich zuletzt zwischen 130 und 230 Personen; aufgenommen wurden daraus nach Tests und Prüfungen jeweils 21 bis 24 Aspiranten.
Wie sich der Sparentscheid der Baselbieter Regierung auswirkt, nicht mehr alle Polizeiaspiranten nach der Ausbildung fest anzustellen, ist laut Lips noch offen. Wechseln Ausgebildete innerhalb des Konkordats, werde eine Ausgleichszahlung fällig. Laut Montinari bewerben sich in Basel Leute, die zuvor in der Baselbieter Polizeischule nicht aufgenommen worden waren.
Auf die Wahrnehmung der Polizeiarbeit durch die Bevölkerung haben übrigens die Rekrutierungs-Mühen offenbar keinen negativen Einfluss: Eine neue «Kundenbefragung» hat gute Noten ergeben. In den meisten Details wurden bessere Werte registriert als bei der letzten im Jahr 2012, wie es weiter hiess. Vergleichbare Befragungen andernorts gebe es nicht.