Die angeschlagene US-Modekette American Apparel hat Gläubigerschutz beantragt. Dieser Schritt und der damit einhergehende Umbau werde den Konzern stärken, sagte Firmenchefin Paula Schneider am Montag.
Laut den eingereichten Dokumenten unterstützen 95 Prozent der Gläubiger die Restrukturierung. Das Unternehmen schreibt seit fünf Jahren Verluste und hatte jüngst massiv den Rotstift angesetzt.
Anfang Juli hatte American Apparel Sparmassnahmen im Umfang von 30 Millionen Franken angekündigt. «Leistungsschwache» Filialen sollen geschlossen werden. Im März betrieb American Apparel nach eigenen Angaben 239 Filialen in 20 Ländern und beschäftigte etwa 10’000 Mitarbeiter. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles ist mit Unisex-Mode für junge Menschen und provokativem Marketing weltweit bekanntgeworden.
American Apparel war im vergangenen Jahr in den Schlagzeilen, weil der Gründer Dov Charney seinen Rausschmiss nicht akzeptieren wollte und immer noch dagegen ankämpft. Ihm waren «Fehlverhalten und sexuelle Belästigung» vorgeworfen worden. Charney hatte American Apparel 1989 im kanadischen Montreal gegründet und den Firmensitz später nach Los Angeles verlegt.