Ein in Thailand an Land gespültes Trümmerteil gehört Luftfahrtexperten zufolge eher nicht zur verschollenen Malaysia-Airlines-Boeing von Flug MH370. Der ungewöhnliche Fundort sowie die Bauart des Metallstücks sprächen dagegen, sagten Fachleute am Sonntag.
Fischer hatten das zwei mal drei Meter grosse Stück am Samstag an einem Strand in Südthailand gefunden.
Die Passagiermaschine MH370 verschwand im März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur nach Peking spurlos vom Radar. Das Wrack ist noch nicht gefunden. Es wird im Indischen Ozean vermutet. Ermittler gehen fest davon aus, dass eine dort im August 2015 an der Küste von La Réunion gefundene Flügelklappe zu MH370 gehört.
Das nun in Thailand angespülte Trümmerteil liegt zwar in etwa auf der Route, die das Flugzeug damals hätte fliegen müssen. Doch legten Auswertungen von Satellitendaten damals nahe, dass die Maschine noch über Malaysia vom Kurs abwich und statt nach Norden stundenlang Richtung Süden flog.
Sie dürfte den Berechnungen zufolge mehr als 5000 Kilometer weiter südlich im Indischen Ozean abgestürzt sein, als das Benzin ausging. Dort suchen Bergungsspezialisten den Meeresboden aber seit eineinhalb Jahren vergeblich nach Wrackteilen ab.
Nach allen Strömungsmodellen sei es praktisch ausgeschlossen, dass ein Teil von der angenommenen Absturzstelle westlich von Australien bis nach Thailand gedriftet sein könnte, zitierte die Zeitung «The Australian» den Asien-Direktor des Fluginformationsportals Flight Global, Greg Waldron. Jon Ostrower, der Flugzeugexperte des «Wall Street Journal», urteilt nach den Fotos des nun in Thailand angespülten Trümmerteils, dass es sich eher um einen Teil der Verkleidung einer japanischen Rakete handelt.
Überprüfung dauert zwei Tage
Bis zu zwei Tage werde die offizielle Überprüfung des Wrackstücks dauern, schrieb die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf thailändische Behörden. Malaysias Luftfahrtamt stand bereits mit den Kollegen in Bangkok in Kontakt und wartete auf nähere Informationen, wie der der malaysische Transportminister Liow Tiong Lai am Rande eines Pressetermins auf der Insel Langkawi mitteilte.
Er bat darum, Rücksicht auf die Angehörigen der seit fast zwei Jahren vermissten Passagiere von Flug MH370 zu nehmen und sich mit Spekulationen zurückzuhalten.