Der Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz fordert fürs kommende Jahr 0,5 bis 1,2 Prozent mehr Lohn. Trotz der Frankenstärke gebe es Spielraum für Lohnerhöhungen, schreibt der Verband.
Die rund 20’000 Mitglieder von Angestellte Schweiz arbeiten vor allem in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) sowie in der Chemie- und Pharmabranche.
Für die Arbeiternehmer in der vom Wechselkurs stark abhängigen MEM-Industrie fordert der Verband 0,5 Prozent mehr Lohn. Er stützt sich dabei auf eine Branchenprognose des Forschungsinstituts Bakbasel: Dieses schreibt, die Auftragsbücher der MEM-Industrie seien derzeit besser gefüllt als während der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Ausserdem argumentiert der Verband mit dem Fachkräftemangel: Gewisse Arbeitsmarktsegmente seien auf sehr spezialisierte Fachkräfte angewiesen. Im internationalen Wettbewerb herrsche ein Mangel an diesen Fachkräften. Dies spreche für höhere Stundenlöhne.
Grössere Lohnsprünge als in der MEM-Industrie erhofft sich der Verband für die Arbeitnehmer in der Chemie- und Pharmabranche. Diese generiere weiterhin eine überdurchschnittliche Wertschöpfung, schreibt Angestellte Schweiz wiederum in Bezug auf Bakbasel.
Ausserdem habe sich die Lohnquote in der chemisch-pharmazeutischen Industrie über Jahre zu Ungunsten der Arbeitnehmenden entwickelt. Angestellte Schweiz fordert daher für die Arbeitnehmer in der Chemie- und Pharmabranche 1,2 Prozent mehr Lohn.
Von der Forderung nach flächendeckenden Lohnerhöhungen sieht Angestellte Schweiz aber ab. Einiges deute daraufhin, dass in den kommenden Monaten der Frankenkurs auf den Arbeitsmarkt drücken werde, schreibt der Verband. Der Erhalt der industriellen Arbeitsplätze sei das oberste Gebot.