Angestellter erschiesst zwei Personen in Luzerner Fabrik

Ein langjähriger Mitarbeiter des Holzverarbeiters Kronospan in Menznau hat am Mittwochmorgen im Betrieb zwei Arbeitskollegen erschossen und sieben verletzt. Er wurde danach tot aufgefunden. Was die Tat ausgelöst hat, ist unklar.

Bei der Schiesserei in der Luzerner Holzverarbeitungsfirma Kronospan kamen drei Menschen ums Leben, sieben weitere wurden verletzt. (Bild: sda)

Ein langjähriger Mitarbeiter des Holzverarbeiters Kronospan in Menznau hat am Mittwochmorgen im Betrieb zwei Arbeitskollegen erschossen und sieben verletzt. Er wurde danach tot aufgefunden. Was die Tat ausgelöst hat, ist unklar.

Das Verbrechen ereignete sich kurz nach 9 Uhr in der Werkstatt, in einem Korridor, der zur Kantine führt und in dieser selbst. Der Chef der Luzerner Kriminalpolizei, Daniel Bussmann, sagte an einer Medienkonferenz, der mutmassliche Täter habe mit einer Faustfeuerwaffe gezielt auf andere Personen geschossen.

Die Polizei fand beim Eintreffen drei Tote vor, unter diesen befand sich auch der mutmassliche Täter. Die Toten werden obduziert.

Sieben Personen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Sie wurden in verschiedene Spitäler gebracht. Die Rega stand mit drei Helikoptern im Einsatz. Zudem rückten mehrere Ambulanzen aus.

Das Firmengelände wurde von der Luzerner Polizei grossräumig abgesperrt, und das forensische Institut Zürich und die Zürcher Rechtsmedizin wurden zur Spurensicherung beigezogen.

Betrieb vorübergehend eingestellt

Ein Care-Team betreute die Personen vor Ort. Für die Angehörigen der Angestellten wurde eine Hotline (041 248 83 83) eingerichtet. Die Kronospan stellt wegen des Vorfalles für zwei Tage die Produktion ein.

Was den Mann zur Schussabgabe veranlasst hat, ist Gegenstand der Ermittlungen. Auch zur Tatwaffe und zum genauen Hergang machte die Polizei keine präziseren Angaben.

Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen 42-jährigen Schweizer, der seit 17 Jahren bei der Kronospan arbeitete. CEO Mauro Capozzo sagte, er sei ein ruhiger Mitarbeiter gewesen. Die Tat sei äusserst traurig, nicht nachvollziehbar und überraschend.

Kürzlich wurde bekannt, dass die Kronospan wegen des in der Schweiz herrschenden Rundholzmangels die Produktion drosseln musste. Capozzo sagte, es seien in der letzten Zeit weder Entlassungen ausgesprochen noch angekündigt worden.

Bundesrat betroffen

Das Gewaltverbrechen löste Bestürzung aus. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf sagte nach der wöchentlichen Sitzung der Landesregierung, es sei unglaublich, was geschehen sei.

Kronospan ist mit 400 Stellen ein wichtiger Arbeitgeber der Region Willisau, zu der Menznau mit seinen 3000 Einwohnern gehört. Das Unternehmen hatte sich 1966 als erster Industriebetrieb in der ländlichen Gemeinde niedergelassen.

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