Eine Selbstmordattentäterin hat am Mittwoch auf dem Gelände einer Universität im Norden Nigerias sechs Menschen mit in den Tod gerissen. Bei dem Angriff in Kano seien zudem sechs Menschen verletzt worden, sagte Regierungssprecher Mike Omeri.
Laut Zeugenaussagen sprengte sich die Täterin inmitten einer Gruppe von Studenten in die Luft. Es handelte sich um den vierten Anschlag einer weiblichen Attentäterin in Kano seit dem Wochenende.
Hinter den Anschlägen steckt mutmasslich die Gruppierung Boko Haram, die im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat kämpft. Am Dienstag wurde nach Angaben der Behörden ausserdem drei mutmassliche Boko-Haram-Kämpfer im nördlichen Bundesstaat Katsina festgenommen, unter ihnen ein zehnjähriges Mädchen, das einen Sprengstoffgürtel trug.
Bei Anschlägen und Angriffen der Extremisten auf Polizei, Armee und Behörden sowie Kirchen, Schulen und Wohngebiete wurden in den vergangenen Jahren tausende Menschen getötet. International Schlagzeilen machte Boko Haram auch mit der Entführung von 276 Mädchen Mitte April aus einer Schule im Ort Chibok. Noch immer befinden sich mehr als 200 Schülerinnen in der Gewalt der Islamisten.