Der anhaltende Streit um den Staatshaushalt und das Schuldenlimit in den USA bedroht nach Ansicht der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Konjunktur in der gesamten Welt. Je länger der Streit andaure, umso mehr steige die Sorge.
«Die aktuelle politische Blockade in den Vereinigten Staaten gefährdet unnötigerweise die Stabilität und das Wachstum nicht allein der USA, sondern der Weltwirtschaft», erklärte die Organisation am Mittwoch.
Sollte das Schuldenlimit nicht rechtzeitig angehoben werden, werde ihren Berechnungen nach die gesamte Region der 34 OECD-Staaten kommendes Jahr zurück in die Rezession stürzen, warnte die Organisation. Zudem würde das Wachstum in den Schwellenländer erheblich verlangsamt.
«Das Ausmass der weiteren negativen Auswirkungen kann nur erraten werden», hiess es in der Erklärung der OECD. Sie vertraue auf die «Weisheit» der politischen Führung, die Schuldenobergrenze anzuheben, um die normale Funktionsweise der Regierung zu sichern.
Schon lauert die nächste Gefahr
Seit Anfang vergangener Woche stehen in den USA Teile der Bundesverwaltung still, weil sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf einen Haushalt für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2014 einigen konnte.
Am Donnerstag kommender Woche stösst die US-Regierung ausserdem an die gesetzliche Schuldenobergrenze. Ohne eine Erhöhung durch den Kongress wäre die Regierung gezwungen, die Ausgaben zu senken, um die Schulden weiter bedienen zu können. Laut der OECD würde dies das Wachstum vier Prozentpunkte kosten.