Der Ankläger im Prozess gegen den Sektenführer Charles Manson ist tot. Vincent Bugliosi starb im Alter von 80 Jahren an Krebs, wie die «Los Angeles Times» am Mittwoch unter Berufung auf die Frau des Juristen und Buch-Autors berichtete.
Das Verfahren gegen Manson und seine Anhänger nach dem Mord an der hochschwangeren Schauspielerin Sharon Tate und ihren Freunden endete 1971 mit ihrer Verurteilung zum Tode. Das Strafmass wurde später mit Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien in lebenslange Haft umgewandelt.
Der spektakuläre Prozess war damals das längste und teuerste Verfahren der US-Kriminalgeschichte. Manson selbst behauptete, nie getötet zu haben. Tatsächlich war er bei den Bluttaten nicht dabei, doch Bugliosi stellte ihn als satanisches Monster und Drahtzieher dar, dem die Anhängerinnen wie «hirnlose Roboter» folgten. In dem Bestseller «Helter Skelter» beschrieb der Staatsanwalt 1974 den Fall.
Bugliosi machte sich durch weitere Bücher einen Namen. In «Four Days in November» (2007) ging er dem Attentat auf den US-Präsidenten John F. Kennedy nach. In seinem 2008 in Deutschland erschienenen Buch «Anklage wegen Mordes gegen George W. Bush» forderte er ein Verfahren gegen George W. Bush wegen dessen Kriegsführung im Irak.