Gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist Anklage wegen Bestechung erhoben worden. Der 82 Jahre alte Sportmanager steht im Verdacht, dem inzwischen verurteilten Risikochef der Bank BayernLB, Gerhard Gribkowsky, Schmiergeld in Millionenhöhe gezahlt zu haben.
Ein Justizsprecher sagte am Mittwoch in München, die Anklageschrift sei übermittelt worden. Dem Briten werde Bestechung in einem besonders schweren Fall in Tateinheit mit Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Der Rennstall-Chef wies die Vorwürfe in der Vergangenheit mehrfach zurück.
Bankmanager Gribkowsky soll von Ecclestone 44 Mio. Dollar bekommen haben, damit dieser den Verkauf der Formel-1-Anteile der Bank in Ecclestones Sinne beeinflusse. Von Ecclestone selbst und seinen Verteidigern war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
«Wir werden uns angemessen verteidigen», zitierte die «Financial Times» am Mittwoch den 82-Jährigen. «Das wird ein interessanter Fall. Es ist schade, dass das passiert ist.»
Gribkowsky, der in der Konzernleitung der BayernLB sass, war im vergangenen Jahr zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wirtschaftete dem Gericht zufolge in die eigene Tasche, als er den 2005 beschlossenen, umstrittenen Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB an den britischen Investor CVC verantwortete.
Die BayernLB hatte bereits angekündigt, rechtliche Schritte gegen den Formel-1-Chef zu prüfen; im Oktober 2012 hatte die Bank bereits Schadenersatzansprüche gegenüber Ecclestone angemeldet.
Die Anklageschrift gegen Ecclestone sei über 20 Seiten lang und trage das Datum 10. Mai 2013, sagte der Gerichtssprecher weiter. Das Dokument musste erst ins Englische übersetzt werden. Jetzt müsse die Anklage vom Gericht geprüft werden, sagte der Sprecher.