Der in der Schweiz wohnhafte Mann, der im Mai wegen mutmasslicher Verbindungen zur somalischen Al-Shabaab-Miliz in Kenia verhaftet wurde, ist am Mittwoch von einem Gericht in der Hauptstadt Nairobi angeklagt worden. Die nächste Anhörung findet am 2. Juli statt.
„Am 11. Mai sind Sie als Mitglied der verbotenen Al-Shabaab-Miliz in organisierte kriminelle Aktivitäten involviert gewesen“, steht in der Anklageschrift gegen den Mann, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur sda, dass es die Anklage zur Kenntnis genommen habe und in Kontakt mit den lokalen Behörden stehe. Der Angeschuldigte besitze den Status eines Flüchtlings, weshalb ihm die Schweiz konsularischen Schutz gewähre.
Gemäss Informationen der Tageszeitung „Blick“ handelt es sich bei dem jungen Mann um einen 19-jährigen Einwohner der Stadt Biel im Kanton Bern. Diesen Informationen zufolge soll sich der Mann bereits seit Februar in Kenia aufgehalten haben.
Er werde verdächtigt, ein Ausbildungscamp für junge Dschihadisten besucht zu haben. Aufgegriffen hatte ihn die kenianische Polizei in einem Quartier von Nairobi, das gewöhnlich von Kenianern somalischen Ursprungs bewohnt wird.
In der Gerichtsverhandlung am Mittwoch hatte der Angeschuldigte gemäss AFP zuerst versucht, sich vor den Fotografen zu verstecken. Kurz daraufhin lächelte er jedoch lange in die Kameras und machte den Journalisten gegenüber eine Geste, die auf eine Kusshand deuten liess.
Die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz führt in Somalia einen blutigen Machtkrieg und verübt regelmässig Anschläge, teils auch im Ausland. Die Miliz kontrolliert weite Teile Somalias. Ihr werden enge Verbindungen zu Al-Kaida nachgesagt.