Unter klarer Verletzung der vereinbarten Waffenruhe sind Teile der belagerten syrischen Altstadt von Homs mit Granatwerfern beschossen worden. Regierung und Rebellen beschuldigten sich gegenseitig, die Granaten abgefeuert zu haben.
Am Samstag wurde die Altstadt der syrischen Stadt Homs trotz vereinbarter Waffenruhe mit Granaten beschossen worden. Berichte über Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht. Mit der Feuerpause sollte die Möglichkeit geschaffen werden, Lebensmittel und Hilfsgüter in die seit mehr als einem Jahr von Regierungstruppen belagerte Altstadt von Homs zu bringen.
Am Freitag wurden mehr als 80 Zivilisten mit drei Bussen aus der Stadt gebracht. Viele von ihnen hätten deutliche Zeichen von Hunger und Unterernährung gezeigt, sagten Helfer.
Welchen Einfluss der Beschuss auf den Fortgang der Hilfsaktion hat, war zunächst noch unklar. Ein Konvoi der Vereinten Nationen (UNO) mit Lebensmitteln und Medikamenten stand am Samstag bereit, um in die Altstadt zu fahren und die ersten Hilfslieferungen seit Mitte 2012 in das Gebiet zu bringen.
Die Helfer hätten aber noch kein grünes Licht erhalten, in die Konfliktzone hinein zu fahren, sagte Rami Abdel Rahman, der Chef der Organisation Syrische Menschenrechtsbeobachter. Ein UNO-Team verhandle mit Rebellen in der Altstadt über eine sichere Route Minen und Kriegsschutt auf den Strassen erschwerten die Mission zusätzlich.
Insgesamt sind nach Angaben der Opposition rund 2500 Menschen in Homs von der Aussenwelt und damit auch von Nahrungsmittellieferungen abgeschnitten. Die zu grossen Teilen von Rebellen besetzte Stadt wird von Regierungstruppen und regierungstreuen Milizen belagert.