Die erste Goldmedaille der 43. alpinen Ski-WM geht nach Österreich. Die Olympiasiegerin Anna Fenninger sichert sich in Beaver Creek auch den WM-Titel im Super-G. Die Schweizerinnen gehen leer aus, Lara Gut als Siebte enttäuschte.
Völlig losgelöst: Anna Fenninger triumphiert in Beaver Creek und holt nach Olympiagold auch den WM-Titel im Super-G nach Österreich.
(Bild: Keystone/HANS KLAUS TECHT)Der Wind über den Rocky Mountains spielte einigen Fahrerinnen recht übel mit beim WM-Super-G, aber am Ende standen die besten Fahrerinnen eben doch auf dem Podium. Anna Fenninger entschied ein enorm enges Rennen für sich. Mit Nummer 22 als letztgestartete der Top-Favoritinnen setzte sich die 25-jährige Salzburgerin um drei Hundertstelsekunden vor Tina Maze, die Weltmeisterin von 2013 in Schladming.
Auch die Lokalmatadorin Lindsey Vonn war nahe dran. Bei ihrer Heim-WM fehlten der Amerikanerin auch nur 0,15 Sekunden zu Gold. Die zweifache Weltmeisterin (2009 in Val d’Isère) komplettierte im Super-G den Medaillensatz mit Bronze knapp vor der Österreicherin Cornelia Hütter. In Vonn stand zum siebenten Mal in Serie eine Amerikanerin auf dem Podest in einem WM-Super-G.
Anna Fenninger sicherte sich ihren dritten grossen Titel, nachdem sie 2011 in Garmisch WM-Gold in der Kombination gewonnen hatte und letztes Jahr in Sotschi Olympiasiegerin im Super-G geworden war. Im Weltcup blieb ihr in diesem Winter ein Sieg im Super-G versagt. Dreimal war sie Zweite, den Sieg hatte sie sich offensichtlich für den wichtigsten Tag aufgespart. Für Tina Maze, auf Material des Schweizer Skiherstellers Stöckli unterwegs, war es bereits die elfte Medaille bei einer WM oder Olympia.
Lara Guts schlechte Fahrt
Die Schweizerinnen konnte ihre vermeintlich beste Chance auf einen Medaillengewinn nicht nutzen. Die Tessinerin Lara Gut belegte letztlich Rang 7, was sie als Enttäuschung werten musste. Vor allem der grosse Zeitrückstand war ungewöhnlich für eine, die im November 2013 die WM-Hauptprobe auf derselben Piste noch so dominiert hatte. Um mehr als eine Sekunde blieb die 23-jährige Tessinerin hinter dem Bronzeplatz. Lara Gut verfiel wieder in ihren alten Fehler, indem sie die Tore zu stark andriftete.
Lara Gut, niedergeschlagen im Ziel von Beaver Creek. (Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)
Fabienne Suter war einmal mehr an grossen Titelkämpfen vom Pech verfolgt. Sie erwischte schon im obersten Streckenteil eine Windböe, weshalb sie den Untergrund kaum mehr erkennen konnte. Die Innerschweizerin, die an früheren Grossanlässen zwar schon viermal in den Top 5 klassiert war, eine Medaille aber immer verpasste, blieb so chancenlos und wurde in der Rangliste durchgereicht.
Suter fiel als 22. sogar noch hinter ihre knapp 23-jährigen Teamkollegin Priska Nufer, die im Weltcup noch nie besser als 20. war. Die Obwaldnerin hielt sich als WM-Debütantin sehr beachtlich. Mit ihrem 16. Schlussrang durfte Priska Nufer als einzige Schweizerin zufrieden sein.
Weltmeisterschaften in Beaver Creek
Super-G, Frauen: 1. Anna Fenninger (Ö) 1:10,29. 2. Tina Maze (Sln) 0,03 zurück. 3. Lindsey Vonn (USA) 0,15. 4. Cornelia Hütter (Ö) 0,26. 5. Viktoria Rebensburg (De) 0,78. 6. Tina Weirather (Lie) 1,03. 7. Lara Gut (Sz) 1,28. 8. Kajsa Kling (Sd) 1,47. 9. Julia Mancuso (USA) 1,65. 10. Elena Curtoni (It) 1,68. Ferner: 16. Priska Nufer (Sz) 2,10. 22. Fabienne Suter (Sz) 2,46.