Anna Karenina

Greta Garbo hat die Karenina gleich zwei Mal gespielt, mit und ohne Ton, Vivien Leigh, Jacqueline Bisset, Sophie Marceau haben es auch getan und jetzt versucht Keira Knightley das Bild einer starken  Frau zu entwerfen. Greta Garbo hat die Karenina gleich zwei Mal gespielt, mit und ohne Ton, Vivien Leigh, Jacqueline Bisset, Sophie Marceau haben […]

Greta Garbo hat die Karenina gleich zwei Mal gespielt, mit und ohne Ton, Vivien Leigh, Jacqueline Bisset, Sophie Marceau haben es auch getan und jetzt versucht Keira Knightley das Bild einer starken  Frau zu entwerfen.

Greta Garbo hat die Karenina gleich zwei Mal gespielt, mit und ohne Ton, Vivien Leigh, Jacqueline Bisset, Sophie Marceau haben es auch getan und jetzt versucht Keira Knightley das Bild einer starken  Frau zu entwerfen.

Gleich am Anfang geht der Kulissenvorhang hoch wie einst vor den Kindern des Paradieses: Teatrum Mundi ist der Spielort. Alles ist Kulisse. Als wäre man in ein magisches Theater geraten. Die Welt besteht aus Räumen hinter, über, in den Kulissen. Als wären die Figuren selbst nur Spieler, deren Rollen fest geschrieben sind, deren Spiel nach Regeln abläuft und deren Handlungen von einer dramatischen Maschinerie aus Seilzügen und Scheinwerfern bestimmt werden.

Lew Nikolajewitsch Tolstoi war Graf und – Sozialist. Als Reformpädagoge wirksam und als Schriftsteller schliesslich berühmt, vereinte er die ganze Breite der sozialen Widersprüche seiner Zeit auf sich und schilderte sie in seinen Erzählungen und Romanen.  Wer Tolstoj liest, gut tut daran, ein Personenverzeichnis anzulegen, wenn er den Überblick beim Lesen nicht verlieren will.  Anna Karenina schildert immerhin das Schicksal von drei weitverzweigten Familien. Da tut es gut, wenn der Terrible Simplificateur Kino sich seiner annimmt.

In wilder Fahrt durch das Teatrum Mundi wird jeder Ort zu einer Ausstattungsorgie. Wer Kostümschinken mag, darf immerhin über zwei Stunden in das bezaubernd mädchenhafte Gesicht der Knightley gucken. Darin ist dann bis zum Schluss doch eher ein verwöhntes Mädchenschicksal zu finden, als das Sittenbild einer starken, selbstbewussten, leidenschaftlichen Frau. Wer aber einem brillianten Oscarkandidaten für die Austattung auf die Finger schauen will, wird ihn hier finden.

 

 

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