Annäherung zwischen China und Japan vor APEC-Gipfel

Nach mehr als zweijährigem Stillstand haben sich China und Japan auf eine schrittweise Wiederaufnahme hochrangiger Gespräche geeinigt. Dies teilte Chinas Aussenministerium vor dem Gipfeltreffen der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) mit.

Distanziert: Shinzo Abe (l.) und XI Jinping am letzten APEC-Treffen (Bild: sda)

Nach mehr als zweijährigem Stillstand haben sich China und Japan auf eine schrittweise Wiederaufnahme hochrangiger Gespräche geeinigt. Dies teilte Chinas Aussenministerium vor dem Gipfeltreffen der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) mit.

Die Annäherung ist bei einem Treffen zwischen dem chinesischen Staatsrat Yang Jiechi und dem japanischen nationalen Sicherheitsberater Shotaro Yachi erzielt worden und betrifft politische, diplomatische und Sicherheitsfragen. Ob damit der Weg frei ist für ein Treffen von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und Japans Regierungschef Shinzo Abe, teilte das Ministerium nicht mit.

Der chinesische Ministeriumssprecher Qin Gang sagte am Freitag lediglich: «China und Japan stehen zu dem Thema in Kontakt.» Japan müsse mit China zusammenarbeiten, damit der nötige Rahmen für ein Treffen zwischen beiden Staatsoberhäuptern geschaffen werde.

Schwelender Inselstreit

Mehrere japanische Medien berichteten von einem Durchbruch und dass Xi den japanischen Ministerpräsidenten Abe während des APEC-Gipfels Anfang kommender Woche empfangen werde. In den Tagen zuvor hatten sich Regierungsvertreter beider Seiten noch skeptisch gezeigt, dass ein Treffen gelingen könne.

Es wäre das erste Treffen der beiden seit Mai 2012. Xi und Abe hatten sich bislang nur am Rande des G20-Gipfels in Russland im September 2013 die Hände geschüttelt.

China und Japan streiten unter anderem um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannten Inseln 200 Kilometer nordöstlich von Taiwan sind nicht nur von Fischgewässern umgeben. In der Region werden zudem Gas- und Ölvorkommen vermutet. Daher messen beide Seiten den Inseln grosse strategische Bedeutung bei.

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