«Anormale» Dopingprobe bei Fränk Schleck

Der Tour de France droht der nächste grosse Doping-Skandal: Der Luxemburger Fränk Schleck vom Cancellara-Team RadioShack-Nissan wurde nach der 13. Etappe positiv auf eine verbotene Substanz getestet.

Frank Schleck soll zu unerlaubten Substanzen gegriffen haben (Bild: sda)

Der Tour de France droht der nächste grosse Doping-Skandal: Der Luxemburger Fränk Schleck vom Cancellara-Team RadioShack-Nissan wurde nach der 13. Etappe positiv auf eine verbotene Substanz getestet.

Wie der Rad-Weltverband UCI mitteilte, wies eine Urinprobe des Luxemburgers vom 14. Juli das Diurretikum Xipamid auf. Diuretika werden im Radsport häufig dazu verwendet, Dopingmittel zu verschleiern.

Nach den Anti-Doping-Regeln der UCI führt der Befund nicht automatisch zu einer Sanktion. Allerdings forderte der Verband den Rennstall RadioShack auf, „die nötigen Schritte zu ergreifen“. Schleck hat vier Tage Zeit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen.

Die Mannschaft teilte daraufhin mit, dass Schleck nicht mehr an der laufenden Tour teilnehmen wird. Schleck lag nach der 15. Etappe auf Rang zwölf, 9:45 Minuten hinter dem britischen Leader Bradley Wiggins.

Für RadioShack-Nissan ist der positive Test eine weitere Hiobsbotschaft. Nach diversen Querelen und Streitigkeiten kämpft das erst zum Saisonanfang gegründete „Super-Team“ um seinen Fortbestand. Das Team soll akute finanzielle Schwierigkeiten haben, zuletzt legten einige Fahrer, darunter angeblich auch Fabian Cancellara und die Schleck-Brüder, Beschwerde bei der UCI über Verzögerungen bei den Gehaltszahlungen ein.

Zudem wird RadioShack vom Belgier Johan Bruyneel geleitet, der von der US-Anti-Doping-Agentur USADA wegen Dopings angeklagt ist. Er soll Lance Armstrong mit dessen Wissen durch systematisches Doping zu sieben Tour-Siegen geführt haben. Aufgrund der jüngsten Vorwürfe war Bruyneel der Tour 2012 ferngeblieben.

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