Im Irak sind bei zahlreichen Anschlägen im ganzen Land über 70 Menschen getötet worden. In der Stadt Amara im Südosten des Landes rissen am Sonntag rissen zwei Autobomben mindestens 16 Menschen in den Tod, wie die Behörden mitteilten.
Die erste Autobombe wurde auf einem überfüllten Markt in der Nähe eines schiitischen Schreins gezündet, die zweite Bombe explodierte bei der Ankunft von Helfern.
Eine weitere Autobombe detonierte vor einem französischen Konsulargebäude in der sonst eher ruhigen Stadt Nassirija im mehrheitlich schiitischen Süden des Iraks. Dabei sei ein Wachmann getötet worden, erklärte die Polizei.
Das Konsulargebäude wurde beschädigt, wie ein Diplomat sagte. Der Honorarkonsul – ein Iraker – sei zum Zeitpunkt der Tat nicht dort gewesen. Paris verurteilte den Anschlag aufs schärfste.
Bei drei Anschlägen mit Autobomben in Bagdad wurden am Sonntag mindestens 15 Menschen getötet worden. Dabei starben allein auf einem Markt des Viertels Watschatsch sieben Menschen, 21 weitere wurden verletzt. In Tschula im Norden des Hauptstadt kamen fünf Menschen ums Leben, 22 erlitten Verletzungen. Der dritte Anschlag ereignete sich im Stadtteil Hula mit drei Toten und 14 Verletzten.
In dem nördlich von Bagdad gelegenen Dudschail griffen Bewaffnete und ein Selbstmordattentäter einen Militärstützpunkt an. Der Polizei zufolge starben dabei elf Soldaten.
Im nordirakischen Kirkuk tötete eine Autobombe acht Menschen, die sich als Polizeiwachen für einen irakischen Ölkonzern bewerben wollten. Es bekannte sich niemand zu den Anschlägen, die auch Orte wie Bakuba, Samarra und Basra trafen.
Schiiten im Visier
Die Bluttaten wurden sunnitischen Extremisten aus dem Dunstkreis des irakischen Ablegers der Al-Kaida angelastet. Fast alle der getöteten Menschen waren Angehörige der schiitischen Bevölkerungsmehrheit oder Soldaten. So viele Tote bei Anschlägen hatte es im Irak letztmals am 16. August gegeben, als 82 Menschen starben.
Die jüngsten Angriffe schüren Ängste vor einem erneuten Abgleiten des Landes in eine Spirale der Gewalt. Gleichzeitig wuchsen die politischen Spannungen im Irak, weil ein Gericht den flüchtigen Vize-Präsidenten Tarek al-Haschemi zum Tode verurteilte.