Anschläge im Irak fordern mindestens 60 Menschenleben

Bei einer Reihe von Anschlägen im Irak sind am Sonntag über 60 Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Bagdad explodierten nach Angaben der Polizei zehn Autobomben in hauptsächlich von Schiiten geprägten Bezirken. Dabei kamen mindestens 41 Personen ums Leben.

Ein Junge blickt in ein Auto, das bei einem Anschlag zerstört wurde (Bild: sda)

Bei einer Reihe von Anschlägen im Irak sind am Sonntag über 60 Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Bagdad explodierten nach Angaben der Polizei zehn Autobomben in hauptsächlich von Schiiten geprägten Bezirken. Dabei kamen mindestens 41 Personen ums Leben.

Mehr als 110 weitere Menschen wurden verletzt. Die zehn Explosionen ereigneten sich in mehreren Bezirken der irakischen Hauptstadt und deren Umland, wie Sicherheits- und Rettungskräfte mitteilten.

Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Sunnitische Kämpfer verüben jedoch immer wieder Attentate auf schiitische Muslime, die von ihnen als Abtrünnige gebrandmarkt werden. Unter den Zielen waren mehrere Geschäftsviertel und eine Bushaltestelle.

Autobombe in Mossul

In anderen Landesteilen wurden zudem mindestens 20 weitere Menschen bei Anschlägen getötet. In der nördlich gelegenen Stadt Mossul explodierte am Sonntag ebenfalls eine Autobombe und riss mindestens 14 Menschen in den Tod, 30 weitere wurden zudem verletzt.

Der Sprengsatz explodierte laut Sicherheits- und Rettungskräften vor einer Bank, wo Soldaten Schlange standen, um sich ihren Sold auszahlen zu lassen. Andernorts in Mossul erschossen unbekannte Täter zwei weitere Soldaten und einen Zivilisten.

Kurz zuvor war ausserdem eine zweite Autobombe an einem Kontrollposten gezündet worden, die eine Frau tötete. Auch nordöstlich der Stadt Bakuba wurden zwei schiitische Zivilisten erschossen.

Instabile Lage

In den vergangenen Monaten hatte die Zahl politisch und religiös motivierter Anschläge im Irak wieder zugenommen. Seit Anfang Oktober wurden über 650 Menschen getötet, seit Jahresbeginn weit mehr als 5300. Das ergibt sich aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP, für die Angaben von Polizei und Rettungsdiensten ausgewertet werden.

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