Bei zwei Selbstmordanschlägen in der Nähe eines NATO-Stützpunktes in Afghanistan sind am Samstag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Weitere rund 60 Personen wurden bei den Explosionen in der zentralafghanischen Provinz Wardak verletzt.
Ein Selbstmordattentäter habe zunächst seine Sprengstoffweste gezündet, dann habe ein zweiter seinen mit Sprengstoff gefüllten Lastwagen in die Luft gesprengt, teilte die Provinzregierung mit. Acht Zivilisten sowie vier Polizisten wurden dabei getötet.
Unter den Verletzten seien vor allem Zivilisten, aber auch Polizisten und Soldaten der NATO-geführten Schutztruppe, hiess es weiter. Die NATO bestätigte den Angriff, bestritt jedoch Opfer in den eigenen Reihen. „Obwohl der Vorfall nahe der Militärbasis im Distrikt Sajedabad geschah, gibt es keine Berichte über Todesfälle oder Verletzte bei der NATO“, sagte Major Adam Wojack.
Die Taliban übernahmen die Verantwortung für die Anschläge. „Der erste Attentäter sprengte sich vor den Toren der US-Basis in die Luft und eröffnete den Weg für den Lastwagenattentäter“, teilte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid mit. Dutzende US-Soldaten seien dabei getöteten worden, sagte er. Derartige Angaben der Taliban sind zumeist stark übertrieben.
Nach einem Bericht der Vereinten Nationen sind in Afghanistan in den ersten sechs Monaten des Jahres mindestens 1145 Zivilisten getötet und 1954 verletzt worden sein. Für 80 Prozent der Todesfälle seien demnach die Rebellen verantwortlich.