Anschläge überschatten islamisches Opferfest «Eid al-Adha»

Bombenanschläge und gewaltsame Übergriffe überschatten das islamische Opferfest «Eid al-Adha». In Afghanistan wurde ein Provinzgouverneur bei einem Attentat getötet. Im Irak riss eine Bombe Muslime vor einer Moschee in den Tod.

Eine Bombe überschattet das Eid-al-Adha in Kirkuk (Bild: sda)

Bombenanschläge und gewaltsame Übergriffe überschatten das islamische Opferfest «Eid al-Adha». In Afghanistan wurde ein Provinzgouverneur bei einem Attentat getötet. Im Irak riss eine Bombe Muslime vor einer Moschee in den Tod.

Rund 1,4 Milliarden Muslime in aller Welt erinnern zum «Eid al-Adha» an die Opferbereitschaft Abrahams. Zum Opferfest schlachtet jede fromme muslimische Familie, die es sich leisten kann, traditionell ein Tier. In Konfliktregionen sind allerdings auch die hohen islamischen Feiertage den Extremisten nicht heilig.

In der ostafghanischen Provinz Logar wurde der Gouverneur Arsala Dschamal in einer Moschee getötet, als er eine Ansprache zum Opferfest halten wollte. Der Sprengstoff sei in einem Mikrofon versteckt gewesen und ferngezündet worden, sagte ein Sprecher der Provinzregierung.

Zu dem Anschlag sei es in der Provinzhauptstadt Pul-e-Alam gekommen. In Logar hatten US-Truppen vor zwei Wochen den einflussreichen pakistanischen Taliban-Kommandanten Latifullah Mehsud gefangen genommen.

Machtkampf zwischen Sunniten und Schiiten

In der ölreichen irakischen Vielvölkerstadt Kirkuk kamen bei einem Anschlag auf eine Moschee mindestens neun Menschen ums Leben. Wie die Polizei mitteilte, explodierte die Bombe, als sunnitische Muslime das Gotteshaus nach Gebeten zum islamischen Fest verliessen.

Im Irak gibt es fast täglich Anschläge und bewaffnete Übergriffe. Hintergrund ist der Machtkampf zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen in dem arabischen Land.

Festliche Ruhe herrschte hingegen in der Türkei: Mit Gebeten und der Vorbereitung auf rituelle Schlachtungen begann das Opferfest am Dienstag. Zum Kurban Bayrami – wie das Opferfest in der Türkei heisst – besuchten viele Menschen Gräber Verstorbener oder begaben sich zu Familienbesuchen.

Türkische Politiker mahnten zu Frieden und Brüderlichkeit und beklagten Chaos und Gewalt in vielen Staaten der islamischen Welt. Staatspräsident Abdullah Gül, der am Sonntag zur Pilgerfahrt nach Mekka aufgebrochen war, erklärte, die Türkei müsse innenpolitische Probleme in gegenseitiger Achtung und mit demokratischen Reformen lösen.

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