Anschlag auf ägyptische Gaspipeline bringt Exporte zum Erliegen

Auf die ägyptische Pipeline, durch die Gas nach Israel und Jordanien gepumpt wird, ist am frühen Donnerstagmorgen ein Anschlag verübt worden. Nach den zwei Explosionen kam der Gasexport zum Erliegen.

Im Norden der Sinai-Halbinsel wurde erneut eine Gaspipeline Ziel von Anschlägen (Archivbild). (Bild: sda)

Auf die ägyptische Pipeline, durch die Gas nach Israel und Jordanien gepumpt wird, ist am frühen Donnerstagmorgen ein Anschlag verübt worden. Nach den zwei Explosionen kam der Gasexport zum Erliegen.

Bei den beiden Explosionen wurden Teile der Pipeline zerstört, wie die Behörden mitteilten. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete, das Feuer habe erst Stunden später gelöscht werden können. Verletzte gab es demnach nicht.

Die erste Detonation habe die Leitung rund 40 Kilometer westlich der Stadt Al-Arisch im Norden der Sinaihalbinsel getroffen, hiess es aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Mena gab es in der Nähe später eine zweite Explosion.

Zeugen berichteten den Sicherheitskreisen zufolge von bewaffneten Männern am Ort der ersten Explosion. Die zweite Detonation ereignete sich nach Mena-Angaben an einer Pumpstation und löste einen Brand aus. Demnach marschierte nach den Vorfällen das ägyptische Militär am Ort des Geschehens auf.

Sieben Anschläge seit Mubaraks Sturz

Es war bereits der siebte Anschlag auf die Pipeline seit dem Sturz des langjährigen ägyptischen Machthabers Husni Mubarak im Februar. In der Folge mussten die Gaslieferungen nach Israel mehrfach gestoppt werden. Nach dem letzten Anschlag war der Export erst vor einem Monat wiederaufgenommen worden.

Israel deckt etwa 40 Prozent seines Energiebedarfs aus Erdgas, das es zu 43 Prozent aus Ägypten bezieht. Den jordanischen Gasbedarf deckt Ägypten zu rund 80 Prozent. Seit dem Sturz Mubaraks gerieten die Lieferungen nach Israel zunehmend in die Kritik. Die neue Regierung Ägyptens versucht das Abkommen mit Israel, das 2008 mit einer Laufzeit von 15 Jahren vereinbart wurde, nachzuverhandeln.

Über die Urheber des Anschlags vom Donnerstag war zunächst nichts bekannt. Die ägyptischen Behörden kündigten verschiedentlich an, die Sicherheitsmassnahmen entlang der Leitung verstärken und die Täter festnehmen zu wollen.

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