Anspannung bei zweiter Runde der Syrien-Verhandlungen in Genf

Ohne Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch hat die zweite Runde der syrischen Friedensverhandlungen in Genf begonnen. Der UNO-Vermittler Lakhdar Brahimi traf am Montag zuerst die Delegation der Opposition und dann die Vertreter des Regimes von Präsident Assad.

UNO-Vermittler Brahimi wird die Gespräche in Genf leiten (Archiv) (Bild: sda)

Ohne Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch hat die zweite Runde der syrischen Friedensverhandlungen in Genf begonnen. Der UNO-Vermittler Lakhdar Brahimi traf am Montag zuerst die Delegation der Opposition und dann die Vertreter des Regimes von Präsident Assad.

Auf Wunsch der Regierungsdelegation stand zuerst das Thema Terrorismus auf der Tagesordnung. Die Opposition warf dem Regime vor, es versuche, die Verhandlungen zu verlangsamen, um Zeit zu schinden. «Wir haben von Brahimi einen Zeitplan für die weiteren Verhandlungen gefordert, denn jede Verzögerung wird mit dem Blut der Syrer bezahlt», sagte Delegationsmitglied Anas al-Abde der Nachrichtenagentur dpa.

Direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien sind für diesen Mittwoch geplant. Erklärtes Ziel der Genfer Gespräche ist eine Beendigung des Bürgerkrieges. Seit Beginn des Aufstandes gegen Assad im März 2011 wurden nach Schätzungen bereits mehr als 130’000 Menschen getötet.

Der schon im vergangenen Jahr beschlossene sogenannte Genf-1-Plan sieht die Bildung einer Übergangsregierung in Syrien vor, der Vertreter des Regimes und der Opposition angehören. Dagegen sträubt sich Assad bisher. Er will demnächst noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren. Nach Informationen aus Oppositionskreisen ist der 9. Mai als Termin für die Wahl im Gespräch.

In der ersten Runde der Genf-2-Verhandlungen vom 22. bis 31. Januar hatten sich die Konfliktparteien lediglich auf humanitäre Hilfe für die von Regierungstruppen belagerten Menschen in der Altstadt von Homs geeinigt.

300 Zivilisten aus Homs gerettet

Helfer der Vereinten Nationen und der Hilfsorganisation Roter Halbmond haben am Montag bis zu 300 Menschen aus der belagerten syrischen Stadt Homs in Sicherheit gebracht. «Eine Gruppe von etwa 300 Menschen ist gerade aus der Altstadt von Homs geholt worden», teilte der Rote Halbmond am Abend (Ortszeit) über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

In den vergangenen Tagen waren bereits teils unter Beschuss fast 700 Zivilisten aus Homs evakuiert worden. Die syrische Regierung und die Vereinten Nationen hatten sich in der vergangenen Woche auf die Evakuierung der seit Monaten von den Regierungstruppen belagerten Stadtteile geeinigt.

In der von Rebellen im Sommer 2012 eingenommenen und von Regierungstruppen umstellten Altstadt von Homs sassen nach UNO-Angaben rund 2500 Zivilisten ohne ausreichende Nahrung und Medikamente fest.

Schon seit Monaten stehen die dringend benötigten Hilfsgüter in einem UNO-Lagerhaus ausserhalb der Stadt bereit. Inzwischen wurden die ersten Pakete mit Lebensmitteln sowie Hygiene-Sets und Medikamente an Zivilisten in Homs verteilt.

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