Für das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) ist der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen im September keine Überraschung. Tendenziell steige die Arbeitslosigkeit im Herbst immer leicht an, teilte das Amt mit. Es sei schwer einen bestimmten Trend auszumachen.
„Positiv sind die Rückgänge bei der Jugendarbeitslosigkeit, der Kurzarbeit und der Langzeitarbeitslosigkeit“, sagte Dominique Babey, Leiter ad interim der Direktion für Arbeit im SECO, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Arbeitslosenquote ist im September in der Schweiz bei 2,8 Prozent verharrt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 524 auf 120’347 Personen. Innert Jahresfrist nahm die Arbeitslosigkeit damit um 8,1 Prozent zu, wie das SECO mitteilte.
Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit
Für den Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit dürfte der Beginn der Lehren verantwortlich sein. Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) verringerte sich im Berichtsmonat um 1,1 Prozent. Die Quote blieb bei 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Anstieg um 9,1 Prozent.
Im Juli 2012 waren 4635 Personen von Kurzarbeit betroffen, knapp 41 Prozent weniger als im Vormonat, die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 46 Prozent auf 210’077 Stunden ab.
Grosse regionale Unterschiede
Auffallend sind weiterhin die grossen regionalen Unterschiede: In allen Westschweizer Kantonen und im Tessin lag die Arbeitslosenquote im September über dem Landesdurchschnitt. Mit Abstand am geringsten war sie im Wallis (2,9 Prozent) und im Jura (3,0 Prozent). Die anderen Kantone wiesen Quoten von über 4 Prozent aus.
Die Zunahme der Arbeitslosen im Kanton Zürich (+407) sowie die Rückgänge in den Kantonen Waadt (-244) und Genf (-158) waren nach Ansicht von Babey eine kleine Überraschung. Die höchste Quote in der Westschweiz hat nun Neuenburg mit 4,8 Prozent, nachdem Genf (4,7 Prozent) in der Vergangenheit meist diesen Rekord hielt.
Die Arbeitslosenquote in Zürich lag mit 2,9 Prozent leicht über dem Landesdurchschnitt. Zürich und Basel (3,5 Prozent) waren damit die einzige Kantone in der Deutschschweiz mit einer Quote über dem Landesdurchschnitt.
Gemäss Dominique Babey waren im September das Gastgewerbe, das Baugewerbe und der Grosshandel am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen. Dies sei so erwartet worden, hiess es am Montag.
Für das Gesamtjahr 2012 rechnet das SECO, wie in der vergangenen Woche kommuniziert wurde, mit einer Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent. 2013 dürfte die Arbeitslosigkeit um rund 15’000 Personen steigen und die Quote auf 3,3 Prozent ansteigen.