Die Bundesparlamentarier haben sich am Mittwoch eine Verschnaufpause gegönnt. Nach den Vormittagssitzungen sind sie bei hochsommerlichen Witterungsbedingungen zu ihren traditionellen Schulreisli aufgebrochen.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr konnten auch die Ständerätinnen und Ständeräte geschlossen an den Fraktionsausflügen teilnehmen. 2013 hatten viele Vertreter der kleinen Kammer die traditionelle Reise mit ihren Kollegen verpasst, weil sie das Steuerstreitgesetz mit den USA beraten mussten.
Kurz nach Mittag verliessen alle sechs Fraktionen die Bundesstadt und schwärmten in verschiedene Teile der Schweiz aus. Dieses Jahr war die Region Zürich bei den Parlamentariern hoch im Kurs – Richtung Westen waren nur die Grünen unterwegs.
SVP auf historischen Pfaden
Die SVP nutzte ihr Schulreisli für eine Lektion Geschichte in der Innerschweiz. In Gedenken an die Schlacht am Morgarten im Jahr 1315 wollten die Vertreter der grössten Parlamentsfraktion in historischen Kleidern vom Dorf Sattel SZ nach Morgarten SZ wandern.
Dort – am Ort der Verteidigung der Unabhängigkeit – sollte Bundesrat Ueli Maurer gemäss Programm eine Ansprache halten. Auch eine Kurzerzählung des Nidwaldner Nationalrats Peter Keller war vorgesehen, inklusive Inszenierung mit Pferd.
Abendessen wollte die SVP-Fraktion in Zug. Bei der Firma V-Zug, Produzentin für Haushaltapparate, konnten die Parlamentarier den Tag musikalisch und kulinarisch ausklingen lassen.
SP bei den Bierbrauern
In den Aargau reiste derweil die SP-Fraktion. Nach einem gemeinsamen Apéro riche im Merkker Kulturlokal in Baden konnten die Parlamentarier je nach Lust und Laune zwischen verschiedenen Ausflugsvarianten wählen: Zur Auswahl standen die Besichtigung der Brauerei Müller, eine Wanderung im Industriekulturpfad Baden-Wettingen und die Besichtigung der Umweltarena in Spreitenbach.
Am frühen Abend sollten dann alle im Brauhaus der Lägerbräu AG in Wettingen eintreffen. Das Essen war in der Kantonsschule Wettingen geplant.
BDP in Atommüll- und Weinlager
«Gut gelagert – sicher ist sicher!» ist das Motto des BDP-Schulreisli. Auch die zweitjüngste Fraktion zog es in den Kanton Aargau. Der Besuch des Atommüllzwischenlagers «Zwilag» in Würenlingen sollte einen Einblick in die verschlossene Welt der radioaktiven Abfälle geben.
Danach widmeten sich die Parlamentarier der Lagerung von Weinen. Auch der Genuss derselben kam dabei nicht zu kurz: Im Weingut Sternen war ein Apéro mit anschliessendem Nachtessen geplant.
Liberale reisen nach Zürich
Die Parlamentarier der FDP/Liberale- und GLP-Fraktion reisten in den Kanton Zürich. Der Ausflug der FDP führte ins Zürcher Oberland, nach Bauma und Saland. Dort besuchten die Politiker zwei Unternehmen: die Giesserei Wolfensberger sowie die Käseproduzentin natürli. Ein Käse-Apéro rundete den Tag ab.
Die Grünliberalen genossen den sonnigen Nachmittag am Zürichsee. Es erwartete sie ein Einblick in zukunftsweisende Technologien. Die Parlamentarier besuchten das Forschungszentrum von IBM in Rüschlikon. Anschliessend ging es weiter in die Zürcher Innenstadt, wo nach einem Spaziergang entlang der Limmat ein Abendessen anstand.
Grüne auf Bauernhöhen – CVP im Hafen
Zweisprachig waren die Grünen unterwegs. Sie fuhren im Zug nach Romont FR. Dort wurden sie vom Präsidenten der freiburgischen Kantonalsektion empfangen. Nach einer Erfrischungspause ging es weiter nach Posieux FR, wo die Besuche zweier Schulbauernhöfe auf dem Programm standen. Der Apéro am Vorabend sollte in Grangeneuve FR stattfinden, das Abendessen in der Freiburger Innenstadt.
Die Nordwestschweiz war das Ziel des diesjährigen CVP-Schulreisli. Im Basler Hafen Kleinhüningen besuchten sie «das schweizerische Handelstor zur Welt». Die Politiker erhielten Einblicke in den Umschlag und die Lagerung von Trockengütern und Containern.
Für den zweiten Teil des Ausflugs begaben sich die Parlamentarier auf das Rheinschiff «MS Christoph Merian», wo ein Apéro mit anschliessendem Nachtessen geplant war.