Vor der Tagung des jüdischen Weltkongresses in Ungarn haben Anhänger der rechtsextremen Partei Jobbik in Budapest demonstriert und antisemitische Parolen gerufen. Trotz Verbots durch das Innenministerium folgten mehrere Hundert Menschen am Samstag dem Aufruf zur «anti-bolschewistischen und anti-zionistischen» Kundgebung.
Parteichef Gabor Vona forderte dabei die Juden im Land auf, «sich für die Morde an Ungarn zu entschuldigen», die angeblich jüdische Kommunisten begangen hätten. An diesem Sonntag tagt der Jüdische Weltkongress in Budapest, um ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus in Ungarn zu setzen.
Der Jobbik-Abgeordnete Marton Gyöngyösi sagte bei der Kundgebung im Stadtzentrum: «Der Genozid, den Israel an der palästinensischen Urbevölkerung begeht, ist schlimmer als das, was sich die Nationalsozialisten in ihren kühnsten Träumen ausgemalt haben.» Gyöngyösi hatte Ende 2012 im Parlament verlangt, dass die Juden in Ungarn auf Listen erfasst werden sollen.