Auch 2011 sind in der Schweiz mehrere antisemitische Vorfälle registriert worden: In Basel sprayten Unbekannte Hakenkreuze an Synagogentüren und stiessen jüdische Grabsteine um.
Wer dahinter steckt, ist unklar. Fakt ist: Unbekannte haben im vergangenen Herbst die Eingangstüre der Basler Synagoge mit einem Hakenkreuz verschmiert und auf dem Israelitischen Friedhof an der Theodor-Herzl-Strasse Grabsteine umgestossen. Dabei gingen die Grabsteine zu Bruch.
Zum ersten Mal suchte der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) 2011 auch aktiv nach Vorfällen im Internet – und fand unter anderem Verschwörungstheorien und antisemitische Äusserungen. In seinem Bericht kommt der SIG aber zum Schluss, dass sich die Situation «nicht entscheidend verändert» habe. Ein Vergleich mit vorhergehenden antisemitischen Äusserungen im Internet könne nicht gezogen werden, da man erstmals aktiv nach solchen Inhalten gesucht habe.
Waffengewalt an Schule
In der Westschweiz wurden gemäss CICAD (Coordination intercommunautaire contre l’antisémitisme et la diffamation) 130 Fälle von Antisemitismus bekannt. In der Deutschschweiz waren es nach Angeben des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) 112 Vorfälle, 76 davon im Internet.
Wie die beiden Organisationen mitteilten, ereignete sich der gravierendste Vorfall der Deutschschweiz in Zürich: Im März 2011 schossen Unbekannte mit einer Waffe ähnlich einer Steinschleuder Stahlkugeln auf ein Fenster einer jüdischen Schule. Da die Schule zum Zeitpunkt der Tat leer war, wurde niemand verletzt.