Mehr als 500 Personen haben sich am Samstag auf dem Col de Pierre Pertuis bei Tavannes BE versammelt, um für den Verbleib des Berner Juras beim Kanton Bern zu demonstrieren. Rund zwei Monate vor der Abstimmung zur Jurafrage riefen die Antiseparatisten die Bevölkerung auf, an die Urne zu gehen.
«Wir wollen noch mehr Einwohner des Berner Juras davon überzeugen, am 24. November ein Nein einzulegen», sagte Virginie Heyer, die Co-Präsidentin des Komitees «Notre Jura bernois». «Der Kanton Jura muss erkennen, dass der Berner Jura im Willen seiner Bevölkerung existiert», hielt der bekannte Antiseparatist Marc-André Houmard in einer kämpferischen Rede fest.
«Unser Gegner ist gefährlich und wird sich nicht scheuen, mit allen Mitteln gegen uns zu kämpfen», fügte er an und forderte eine «totale Mobilisierung» für die Abstimmung. In scharfen Reden verteidigten die Antiseparatisten ihre Haltung zum Kanton Bern.
«Wir werden niemals Jurassier sein, wir sind als Berner geboren und werden auch Berner bleiben», sagte Guillaume-Albert Houriet, der Chef des Komitees «La caravane du Jura bernois», unter grossem Applaus. Das Ergebnis am 24. November müsse ein überwältigendes Nein sein.
Klarheit schaffen
Etwas sachlicher argumentierte der Berner Regierungsrat Bernhard Pulver (Grüne). Er erinnerte an den grossen Zusammenhalt des Kantons Bern mit dem Berner Jura. «Bleiben wir zusammen und zweisprachig», hielt er fest. Pulver rief zu einem Nein auf, um die Jurafrage ein für alle Mal zu klären und die Energie anderen Themen zu widmen.
Bei der Abstimmung geht es um die Frage, ob der Berner Jura und der Kanton Jura gemeinsam einen neuen Kanton bilden. Die Alternative ist ein Verbleib des Berner Juras beim Kanton Bern.
Entscheidet sich das Stimmvolk für einen Verbleib, so soll das aktuelle Sonderstatut, das dem Berner Jura seit 2006 in gewissen Bereichen mehr Autonomie bringt, weiterentwickelt werden.