Anzeige wegen Veruntreuung bei der Gesellschaft für bedrohte Völker

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist nach eigenen Angaben Opfer einer „substanziellen Veruntreuung“ geworden. Sie hat Anzeige gegen einen ehemaligen Mitarbeiter eingereicht. Zudem sei ein Stellenabbau unumgänglich, teilte die GfbV mit.

GfbV-Präsidentin Ruth-Gaby Vermot-Mangold (Bild: sda)

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist nach eigenen Angaben Opfer einer „substanziellen Veruntreuung“ geworden. Sie hat Anzeige gegen einen ehemaligen Mitarbeiter eingereicht. Zudem sei ein Stellenabbau unumgänglich, teilte die GfbV mit.

Mittel der Gesellschaft seien „mit raffiniertem Vorgehen und erheblicher krimineller Energie veruntreut worden“, heisst es in einem Communiqué der Organisation vom Montag. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Bern habe ein Strafverfahren eröffnet.

Präsidentin Ruth-Gaby Vermot-Mangold sagte auf Anfrage, angezeigt worden sei ein inzwischen entlassener Mitarbeiter der GfbV. Der veruntreute Betrag treffe die kleine Organisation empfindlich. Acht Leute arbeiteten für die GfbV, nun wurden laut der Präsidentin Entlassungen und grössere Pensenreduktionen nötig.

Die Liquidität sei aber sichergestellt, betonte die Organisation. Die bestehenden Projekte würden weitergeführt.

Die Zertifizierungsstelle Zewo wurde laut Communiqué über den Veruntreuungsfall informiert. Die GfbV will bis auf weiteres auf das Zewo-Gütesiegel verzichten.

Die GfbV Schweiz wurde 1989 gegründet und zählt heute mehr als 14’000 Mitglieder. Thematische Schwerpunkte sind der Kampf gegen die Straflosigkeit, die Auswirkungen von Rohstoff-Abbau auf indigene Völker und Minderheiten sowie die Menschenrechte von ethnischen Minderheiten.

GfbV-Sektionen gibt es auch in Deutschland, Österreich, Südtirol und Bosnien-Herzegowina.

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