Appell aus Usbekistan: Rettet den Aralsee!

Usbekistan hat um internationale Unterstützung zur Rettung des Aralsees gebeten. Die Länder der Region haben keine ausreichenden finanziellen und logistischen Mittel, um die ökologischen, sozio-ökonomischen und humanitären Konsequenzen dieser Katastrophe in den Griff zu kriegen.

Der trockene Aralsee - eine menschengemachte Umweltkatastrophe (Bild: sda)

Usbekistan hat um internationale Unterstützung zur Rettung des Aralsees gebeten. Die Länder der Region haben keine ausreichenden finanziellen und logistischen Mittel, um die ökologischen, sozio-ökonomischen und humanitären Konsequenzen dieser Katastrophe in den Griff zu kriegen.

Der Präsident von Usbekistan, Islam Karimow, hat am Mittwoch in einem Appell dazu aufgerufen, eine internationale Experten- und Geberkonferenz zur Rettung Aralsees abzuhalten. Der einst viertgrössten Binnensee der Welt liegt an der Grenze Usbekistans und Kasachstans.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte in einer Videoerklärung, der Aralsee sei kurz vor dem Verschwinden. «Dieser Verlust wird das Leben von Millionen Menschen in Usbekistan und anderswo betreffen», sagte Ban.

Grösste Umweltkatastrophe der Menschheit

Die US-Weltraumbehörde Nasa hatte im September Satellitenaufnahmen veröffentlicht, die «erstmals in der jüngeren Geschichte» den Südteil des Aralsees vollkommen ausgetrocknet zeigten. Der riesige See, der früher durch die Flüsse Amudarja im Süden und Syrdarja im Osten genährt wurde, war bereits zuvor in mehrere Teile zerfallen.

Die Austrocknung des Salzwassersees gilt als die grösste durch den Menschen verursachte Umweltkatastrophe. Die Ursache dafür ist die intensive Nutzung des Wassers aus Amudarja und Syrdarja seit der Sowjetzeit zur Bewässerung von Baumwollplantagen. Durch die Abzweigung des Wassers gelangt der Amudarja seit Jahrzehnten nicht mehr bis zum Aralsee.

Mehrere Städte, die an der Küste vom Fischfang lebten, verloren ihre Lebensgrundlage. Heute sind weite Gebiete im Umkreis des Sees von Salz und Pestiziden überzogen.

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