Der Schweizer Turnier-Countdown läuft, die Equipe von Vladimir Petkovic ist im Land des EM-Gastgebers angekommen und trainiert ein erstes Mal.
Im Stade de la Mosson, 1998 gehörte die Arena des Ligue-1-Zwölften im Département Hérault zur Infrastruktur des französischen WM-Spektakels, setzten die Schweizer die bereits über zweiwöchige Vorbereitung auf ihr Highlight des Jahres fort. Ab und an kräftiger Applaus, ein paar schrille Zurufe der jugendlichen Shaqiri-Fans. Kurzum: rundum positive Eindrücke.
Die Mannschaft drehte bei sommerlichen Temperaturen entspannt ein paar Runden auf dem offenbar viertbesten Rasen der Republik. «Die Mischung zwischen Lockerheit und Seriosität passte, aber ab jetzt nimmt die Spannung zu», kündigte Vladimir Petkovic fünf Tage vor der kursweisenden Ouvertüre gegen Albanien an. «Der Zustand der Equipe stimmt, wir werden bereit sein.»
Vor dem angenehmen Empfang war die programmgemässe Anreise. Und das Begrüssungskomitee auf dem Rollfeld des Flughafens von Montpelliers verdeutlichte den Stellenwert des Turniers: Das Oberhaupt der Stadt übermittelte der SFV-Auswahl höchstpersönlich die besten Wünsche.
Eskortiert wurde der Bus der Mannschaft gleich von sechs Fahrzeugen; die Gastgeber unterlassen angesichts der angespannten Weltlage in diesem Bereich selbstredend nichts dem Zufall.
Apropos Transport: In Frankreich bahnt sich in allen Landesteilen eine schwierige Verkehrssituation an. Das Tauziehen bei der Staatsbahn SNCF dauert an, die Gewerkschaften stellen sich auch vier Tage vor dem EM-Start quer. Ein Ende der Streiks ist derzeit nicht abzusehen; im Ballungszentrum Paris fuhr nur jeder zweite Regionalzug, landesweit fielen 40 Prozent der TGV-Verbindungen aus.
Inzwischen wird auf höchster Regierungsebene verhandelt. Der schwelende Konflikt soll das Turnier unter keinen Umständen beeinträchtigen.