Apple hat erstmals seine weltweite Zuliefererliste offengelegt. Der sonst so geheimniskrämerische US-Computerkonzern gab am Freitag überraschend die Namen seiner 156 meist in Asien ansässigen Lieferanten bekannt.
Damit sind nun 97 Prozent der Unternehmen publik, mit denen die Amerikaner bei der Herstellung ihrer iPhones, iPads und Mac-Computer zusammenarbeiten. Apple will mit der Veröffentlichung der Kritik an Missständen und schlechten Arbeitsbedingungen bei Zulieferern entgegentreten.
Die Liste birgt wenige Neuigkeiten. Neben Foxconn sind unter anderem der taiwanesische Konzern Hon Hai Precision und Samsung Electronics aufgeführt. Auch die deutsche Infineon gehört dazu.
Zuletzt hatte vor allem Apple-Lieferant Foxconn immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Dort kam es im vergangenen Jahr zu einer Reihe an Selbstmorden. Zudem gab es Nachrichten von verheerenden Arbeitsbedingungen.
Regelmässige Kontrollen
Apple nimmt nach eigenen Angaben seit Jahren regelmässig Überprüfungen vor und fasste diese nun zusammen. Demnach fand der Konzern bei seinen Zulieferern sechs Fälle von Kinderarbeit sowie 13 Fälle, in denen zuvor Minderjährige als Arbeitskräfte eingestellt worden waren.
Zudem führte Apple in dem 500 Seiten umfassenden Bericht weitere Verstösse wie zu schlechte Bezahlung und die Verletzung von Umweltauflagen an, gab jedoch nicht an, wo dies geschah.
„Mit jedem Jahr erweitern wir unser Programm, schauen uns unsere Zuliefererkette genauer an und machen es schwerer, die Auflagen zu erfüllen“, sagte Apple-Chef Tim Cook der Nachrichtenagentur Reuters. All das bedeute, dass die Belegschaften „mit jedem Jahr besser und besser behandelt“ würden. Allerdings müsse noch viel getan werden, gab Cook zu.
Die Veröffentlichung wird von Beobachtern als weiterer Hinweis gesehen, dass Cook den Konzern nach dem Tod von Steve Jobs transparenter ausrichten will. Während Jobs ein Verfechter davon war, so wenig wie möglich bekanntzugeben, beschreitet Cook mit der Veröffentlichung der Zulieferer-Kette einen neuen Weg.