Die Abwasserreinigungsanlage ARA Basel, die technisch und auch in gesetzlicher Hinsicht nicht mehr den heutigen Anforderungen zu genügen vermag, soll in den nächsten Jahr für deutlich mehr als 200 Mio. Fr. erweitert werden. Für 13,1 Mio. Fr. soll nun ein Projekt ausgearbeitet werden.
Von diesem Projektierungskredit entfallen 10,8 Mio. Fr. auf Basel-Stadt und 2,3 Mio. Fr. auf Baselland, wie die Regierungen beider Basel am Dienstag mitteilten. An die von der Pro Rheno im Auftrag der beiden Kantone betriebene ARA sind 260’000 Einwohner in Basel-Stadt und umliegenden Baselbieter Gemeinden angeschlossen.
Die ARA Basel war 1982 in Betrieb genommen worden. Nun soll die Anlage insbesondere eine Reinigungstufe für die Reduktion von Stickstoffverbindungen erhalten. Die ARA Basel sei heute eine der wenigen Grosskläranlagen im Einzugsgebiet des Rheins, die noch nicht über eine Stickstoffreduktion verfügen, heisst es in der Mitteilung.
Stickstoffreduktion «zwingend»
Die vorgesehene Reduktion von Stickstoffverbindungen wird im Communiqué aufgrund der eidgenössischen Umweltschutzgesetzgebung als «zwingend» bezeichnet. Die Anpassung der ARA in diesem Bereich müsse jetzt «möglichst rasch» beginnen. Ziel ist es, die Überlastung der Gewässer mit Nährstoffen einzudämmen.
Zusatzlich soll die ARA Basel mit einer weiteren Stufe zur Reduktion von Mikroverunreinigungen ausgerüstet werden. Für Kläranlagen sei dies voraussichtlich ab 2015 gesetzlich vorgeschrieben, heisst es in der Mitteilung.
Spätestens bis 2024 in Betrieb
Vorgesehen ist schliesslich auch noch der Bau einer Faulung für den anfallenden Klärschlamm, um die ARA energetisch zu optimieren. Das gewonnene Biogas soll extern verwertet werden und den Gesamtenergiebedarf der Anlage senken.
Die Gesamtkosten der ARA-Erweiterung werden auf 210 bis 270 Mio. Fr. geschätzt mit einer Ungenauigkeit von 30 Prozent nach unten und nach oben. Von den Kosten entfallen 82 Prozent auf Basel-Stadt und 18 Prozent auf Baselland.
Das Ausbauprojekt soll bis 2015 vorliegen. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagen ist für spätestens 2024 geplant.