Die Arabischen Oryx im Zoo Zürich haben Nachwuchs. Doch weil der kleine Nadir mitten im Winter auf die Welt gekommen ist, muss er zurzeit noch mit seiner Mutter im Stall bleiben.
Der Lebensraum der weissen Antilopen ist die Wüste. Da auch dort die Temperaturen nachts unter Null Grad fallen, können Oryx auch Kälte ertragen. Doch die Jungen sind sogenannten „Ablieger“, wie Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch sagte. Das bedeutet, die Jungtiere folgen der Mutter nicht überall hin, sondern liegen meist gut getarnt an einem schattigen Platz.
Sie stehen nur auf, um zu trinken, oder wenn die ganze Gruppe einen Ortswechsel vornimmt. Bei den winterlichen Verhältnissen, die zurzeit in Zürich herrschen, würde Nadir im Freien zu sehr auskühlen. Erste Bekanntschaft mit dem Schnee hat er zwar schon geschlossen, aber die meiste Zeit liegt er auf wärmendem Stroh im Stall.
Im Gegensatz zu den erwachsenen Tieren ist sein Fell noch beige. Ausserdem fehlt ihm auch noch die markante schwarz-weisse Gesichtsmaske und von den langen, säbelförmigen Hörnern sind erst kleine Stummel zu sehen.
Perfekt an das Leben in der Wüste angepasst
Die Wüstenbewohner sind perfekt an das Überleben in heissem, trockenen Klima angepasst. So kann die Körpertemperatur der Oryx tags auf rund 40 Grad ansteigen, um nachts dann wieder zu sinken. Auch das weisse Fell schützt vor Überhitzung. Mit ihren „Plattfüssen“, also besonders breiten Hufen, können sich die Tiere im Sand gut fortbewegen.
Ursprünglich waren die Oryx in den Wüsten der Arabischen Halbinsel bis Sinai und Mesopotamien weit verbreitet. Doch die Jagd mit modernen Waffen führten dazu, dass die Art 1972 als ausgerottet galt. Drei Tiere konnten um „zwei vor zwölf“ gefangen werden, wie Zingg sagte. Mit einigen Tieren aus privater Haltung wurde daraus eine erfolgreiche Erhaltungszucht aufgebaut.
1979 kamen die ersten Arabischen Oryx nach Zürich. Ab 1982 wurden immer wieder Tiere ausgewildert, zuerst im Oman. Das Projekt verlief laut Zingg „überraschend erfolgreich“ und die Zootiere kamen in freier Wildbahn gut zurecht. Doch wieder aufkommende Wilderei verpasste dem Projekt einen schweren Rückschlag, so dass die Art immer noch als bedroht gilt.
„Streifentausch“ bei den Zebras
Grosse Veränderungen hat es in der Zürcher Zebraherde gegeben. Überraschend starb im Sommer die erst fünfjährige Stute Paris an akutem Herzkreislaufversagen. Am 9. Februar 2013 musste Linka im hohen Alter von über 27 Jahren eingeschläfert werden. Und weil der Junghengst Kibwano begann, seinem Vater Konkurrenz zu machen, musste er die Herde verlassen.
Im Zoo von Ljubljana fand er einen neuen Platz. Gleichzeitig gab es dort eine passende Stute für die Zürcher Herde, so dass es Ende November zum „Streifentausch“ kam, wie Kuratorin Cordula Galeffi sagte. Die junge Stute Kumani hat sich bereits gut eingelebt.