Der Absturzort des Germanwings-Airbus in den französischen Alpen kann seit Dienstag über eine neu gebaute Strasse erreicht werden.
«Wir arbeiten schneller, länger und wir bringen mehr Proben zurück», berichtete die Polizei in dem Ort Seyne-Les-Alpes in der Nähe der schwer zugänglichen Absturzstelle an einer Felswand.
Bisher mussten Ermittler und Hochgebirgspolizisten entweder per Helikopter an den Unglücksort gebracht werden oder nach einer Fahrt über eine holprige Piste zu Fuss noch rund eine halbe Stunde laufen.
Experten und Polizisten setzten am Dienstagmorgen ihre Suche nach sterblichen Überresten der 150 Opfer sowie nach dem zweiten, nach wie vor verschollenen Flugschreiber fort. «Mit Stangen wird in der losen Erde sondiert», hiess es bei der Polizei. «Wir vermuten, dass die Blackbox verschüttet wurde.»
Zwei Helikopter kreisten über dem Absturzgebiet, um nach Trümmern auch ausserhalb der derzeitigen Suchzone Ausschau zu halten. Zwei deutsche Bundeswehr-Helikopter wurden im Laufe des Tages zur Unterstützung der Arbeiten erwartet.
Bisher haben die Ermittler «mehr als 4000 Teile» von der Unglücksstelle zurückgebracht, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Experten sollten ihre Arbeiten bis zum 8. April abschliessen, danach solle eine von der Lufthansa bezahlte Privatfirma den Absturzort reinigen.
DNA von 78 Opfern gesichert
Bisher wurde DNA von 78 Opfern gesichert. Bis zum endgültigen Ergebnis der DNA-Analysen könnte es aber «zwei bis vier Monate» dauern, hatte die darauf spezialisierte französische Polizeieinheit IRCGN am Montag mitgeteilt.
Insgesamt wurden bislang rund 400 Proben vom Absturzort zu deren Analyse-Labor nach Pontoise bei Paris geschickt. Manche Opfer werden womöglich nie identifiziert.
Der Airbus A320 der deutschen Fluggesellschaft Germanwings war vor einer Woche in den südlichen französischen Alpen zerschellt. Nach Einschätzung der Ermittler steuerte offenbar der deutsche Copilot die Maschine absichtlich gegen eine Bergwand. Der 27-Jährige hatte schwere psychische Probleme.