Der liberale und offene Arbeitsmarkt inklusive Personenfreizügigkeit mit der EU sind für den Schweizerischen Arbeitgeberverband Schlüsselfaktoren für den Erfolg der hiesigen Wirtschaft. Zwingend sei zudem der Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken.
Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, warnte am „Arbeitgebertag 2012“ vom Freitag in Bern davor, die Strategie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Frage zu stellen. Der Euro-Mindestkurs müsse verteidigt werden. Denn die Wirtschaft sei auf Planungssicherheit angewiesen, sonst drohe ein Vertrauensverlust mit verheerenden Folgen.
Eine verlässliche Geldpolitik gehöre zu den Stärken der Schweiz, ebenso wie der liberale Arbeitsmarkt und der freie Personenverkehr mit der EU.
Die Bilanz der Personenfreizügigkeit sei eindeutig positiv, auch für die Sozialwerke, sagte Vogt laut einem Communiqué. Er forderte die Führungsverantwortlichen der Wirtschaft aber auf, die Kritik und die Sorgen der Bevölkerung – etwa wegen der Einwanderung oder den Folgen des Wachstums – ernst zu nehmen.
Bundesrat Alain Berset wies als Gastreferent vor den Arbeitgebern auf die Vorzüge von Sozialpartnerschaft und Sozialstaat: Die Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und sozialem Zusammenhalt sei die wahre helvetische Zauberformel. Wer die Sozialversicherungen reformieren wolle, müsse behutsam vorgehen und ausgewogene Lösungen präsentieren.