Arbeitslosigkeit bei Frauen höher als bei Männern

Frauen sind in der Schweiz stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Mit 4,5 Prozent liegt die durchschnittliche Arbeitslosenquote der Frauen 0,7 Prozentpunkte höher als jene der Männer, wie aus einem Bericht des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.

Eine stellensuchende Frau (Symbolbild) (Bild: sda)

Frauen sind in der Schweiz stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Mit 4,5 Prozent liegt die durchschnittliche Arbeitslosenquote der Frauen 0,7 Prozentpunkte höher als jene der Männer, wie aus einem Bericht des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.

Zwar liegt die Zahl der Erwerbslosen Frauen und Männern mit je rund 90’000 etwa gleich hoch. Dennoch ist die Arbeitslosenquote bei Frauen höher, weil die weibliche Erwerbsbevölkerung deutlich kleiner ist als die männliche.

Ein Grund für die Differenz ist laut BFS das unterschiedliche Verhalten auf dem Arbeitsmarkt: Frauen legen in ihrem Erwerbsleben häufiger Pausen ein, um familiären Verpflichtungen nachzukommen.

Das zeigt sich auch darin, dass lediglich 53 Prozent der Frauen auf Arbeitssuche zuvor erwerbstätig waren. Unter den arbeitslosen Männern sind 70 Prozent vorher einer Arbeit nachgegangen, die anderen waren grossmehrheitlich in Ausbildung.

Unterschiede zeigt die Statistik auch bei der Dauer der Stellensuche: Frauen brauchen 245 Tage, bis sie eine Stelle finden, Männer hingegen nur 226 (Medianwerte).

Unterschiede innerhalb Europas

Nicht überall in Europa ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen höher als bei Männern. In 15 von 30 Staaten der EU und EFTA – unter ihnen sämtliche skandinavischen Staaten, aber beispielsweise auch Deutschland – sind die Männer sogar häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen.

In 11 Staaten – vor allem im Süden Europas – ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen höher. In den anderen Ländern ist das Verhältnis ausgeglichen.

Das BFS misst die Arbeitslosenquote nach ILO-Definition. Danach gilt als arbeitslos, wer in den vier Wochen vor der Erhebung aktiv nach Arbeit gesucht hat und für eine Tätigkeit verfügbar ist.

Diese Methode unterscheidet sich von jener des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), das in seiner monatlichen Arbeitslosenstatistik nur die bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren eingeschriebenen Personen erfasst.

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