Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist überraschend auf das niedrigste Niveau seit mehr als drei Jahren gesunken. Die Quote lag im Juli bei 10,9 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte.
Damit blieb die Quote erstmals seit Februar 2012 unter der 11-Prozent-Marke. Ökonomen hatten erwartet, dass sie wie in den drei Vormonaten bei 11,1 Prozent liegen würde. Insgesamt sank die Zahl der Arbeitslosen zum Vormonat um 213’000 auf 17,5 Millionen. Innert Jahresfrist sind in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung gar rund 1,1 Millionen Menschen weniger als arbeitslos registriert.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Euro-Zone wies im Juli Deutschland mit 4,7 Prozent auf. Das Schlusslicht bildete Griechenland mit 25,0 Prozent im Mai – jüngere Daten wurden nicht geliefert. Spanien kämpft trotz wirtschaftlicher Fortschritte ebenfalls weiter mit Massenarbeitslosigkeit. Die Quote sank allerdings deutlich auf 22,2 von 24,3 Prozent im Juli 2014.
In Italien fiel die Arbeitslosenquote im Juli um einen halben Prozentpunkt auf 12,0 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2013, wie das nationale Statistikamt in Rom mitteilte. Die Zahl der Stellen zwischen Mailand und Palermo legte im Vergleich zum Juni um 44’000 zu.
Die Zahlen gelten als Etappensieg für Ministerpräsident Matteo Renzi, der mit einer Arbeitsmarktreform die Wirtschaft ankurbeln möchte. Das Bruttoinlandprodukt legte im zweiten Quartal nach aktualisierten Zahlen um 0,3 Prozent zu. Damit ist das Plus genauso gross wie in der Euro-Zone. In den beiden Vorquartalen hatte es im Währungsraum jedoch noch jeweils zu einem Plus von 0,4 Prozent gereicht.