Die Zahl der Arbeitslosen weltweit steigt nach Einschätzung der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO) bis Ende 2013 auf 209 Millionen. Dabei werde die dramatische Lage vor allem für Jugendliche in Südeuropa zu sozialen Unruhen führen, sagte Vize-Generaldirektor Guy Ryder der deutschen Zeitung „Welt“.
In Griechenland und Spanien habe etwa die Hälfte der unter 25-Jährigen keinen Job. „Das ist eine Zeitbombe mit einem grossen zerstörerischen Potenzial“, warnte Ryder. Es bestehe die Gefahr, „eine ganze Generation zu verlieren“. Weltweite liege die Jugendarbeitslosigkeit bei 12,7 Prozent, mit steigender Tendenz.
Da ein Wirtschaftsaufschwung erst für 2013 wahrscheinlich sei, werde die weltweite Zahl der Arbeitslosen im laufenden Jahr von derzeit 200 auf 204 Millionen steigen und im Folgejahr um weitere fünf Millionen zulegen, erklärte Ryder.
Die Welt habe sich noch nicht von der Finanzkrise erholt. Derzeit gebe es immer noch 27 Millionen mehr Arbeitslose als vor der Krise, sagte Ryder. Zähle man die Stellenlosen dazu, die in keiner Statistik auftauchten, liege das Plus sogar bei 56 Millionen Arbeitslosen seit 2008, erklärte er.