Archäologen entdecken bisher älteste Siedlung von Basel

Um 1300 vor Christus ist am rechten Rheinufer in Basel ein Dorf abgebrannt. Dies hat die Archäologische Bodenforschung herausgefunden, die in Kleinbasel die bisher älteste Siedlung der Stadt entdeckte.

An der Utengasse in Basel ausgegrabene Tontöpfe. (Bild: Arch. Bodenforschung)

Um 1300 vor Christus ist am rechten Rheinufer in Basel ein Dorf abgebrannt. Dies hat die Archäologische Bodenforschung herausgefunden, die in Kleinbasel die bisher älteste Siedlung der Stadt entdeckte.

Gefunden wurden die Überreste bei Um- und Neubauten für die Jazzschule an der Utengasse, wie das Präsidialdepartement am Donnerstag mitteilte. Die aus der Bronzezeit stammenden ältesten Siedlungsfunde von Basel kamen verstreut über eine grössere Fläche sowie im Schwemmland einer ehemaligen Rheinuferzone zum Vorschein.

Die aus der Spätbronzezeit stammenden Funde belegen, dass es vor 3300 Jahren in Kleinbasel ein direkt am Ufer des Rheins liegendes Dorf gab. Wie die Seeufersiedlungen an den Mittellandseen lag das Dorf in einer überschwemmungsgefährdeten Zone. Eine Grube war voll von aussergewöhnlich gut erhaltenden Funden und Brandschutt, wie es in der Mitteilung heisst.

Gefässe und Scherben

Entdeckt worden waren die Siedlungszeugen bei Aushubarbeiten im vergangenen Jahr. Nach ersten Freilegungsarbeiten entschied sich die Archäologische Bodenforschung zu einer Blockbergung. Im Block wurden unter anderem zwei grosse, beschädigte Gefässe und zahlreiche teils sehr grosse Scherben von Gebrauchskeramik gefunden.

Neben der Keramik stiessen die Archäologen in der Grube auch auf Teile eines Bronzeschmelzofens, zerbrochene Mahlsteine aus Gneis, Tierknochen und verkohltes Holz. Durch Hitzeeinwirkung stark deformierte Keramikfragmente und verziegelter Hüttenlehm mit Abdrücken von Holzkonstruktionen und Ruten belegen, dass es in der Siedlung zu einer Brandkatastrophe gekommen war.

Ein Teil der Funde ist nun bis zum 30. November im Historischen Museum zu sehen. Gezeigt werden unter anderem einige Gefässe, die aus einem Puzzle von über 2500 Scherben weitgehend rekonstruiert worden sind.

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