Argentinien hat am Dienstag 30 Jahre ununterbrochener Demokratie gefeiert – eine Premiere in der Geschichte des Landes, in dem von 1976 bis 1983 eine Militärdiktatur herrschte. Zehntausende Menschen versammelten sich am Abend in der Hauptstadt Buenos Aires zu Konzerten und Kundgebungen.
Präsidentin Cristina Kirchner würdigte in einer Ansprache den 1983 demokratisch gewählten Präsidenten Raúl Alfonsín: «30 Jahre Demokratie – die längste demokratische Periode der Geschichte, Dank aller Argentinier und auch Dank Raúl.»
Während der argentinischen Militärdiktatur wurden etwa 30’000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos. Seit 2003 ein Amnestiegesetz für während der Militärjunta begangene Verbrechen aufgehoben wurde, befasste sich die argentinische Justiz mit zahlreichen Fällen von Menschenrechtsverletzungen.
Ex-Diktator Jorge Videla starb im Mai im Alter von 87 Jahren im Gefängnis. Ein Gericht hatte den ehemaligen Juntachef 2010 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt.
Er wurde für schuldig befunden, für Folter und Ermordung von Oppositionellen verantwortlich gewesen zu sein. Bei der Urteilsverkündung war von «Staatsterrorismus» während seiner Herrschaft die Rede.