Argentinien in Brasilien unter Druck

In Südamerika geht die WM-Qualifikation mit der 11. Runde in die entscheidende Phase. Im Spitzenspiel zwischen Brasilien und Argentinien in Belo Horizonte stehen die Gäste unter erheblichem Druck.

Lionel Messi (im Vordergrund) steht mit Argentinien unter Druck (Bild: sda)

In Südamerika geht die WM-Qualifikation mit der 11. Runde in die entscheidende Phase. Im Spitzenspiel zwischen Brasilien und Argentinien in Belo Horizonte stehen die Gäste unter erheblichem Druck.

Die Argentinier hatten in der WM-Ausscheidung ohnehin schon einen Durchhänger, weil sie die letzten drei Spiele nicht gewonnen hatten. Doch dann verschärfte sich ihre Lage Ende Oktober, weil Chile aufgrund eines Forfaitsieges gegen Bolivien zwei zusätzliche Punkte bekam. Deshalb ist Argentinien nun als Sechster auf einem Platz klassiert, der nicht zur Teilnahme an der WM in Russland berechtigen würde.

Vor dem Spiel in Belo Horizonte in der Nacht auf Freitag Schweizer Zeit gegen den Erzrivalen Brasilien ist der Druck auf Trainer Edgardo Bauza und das Team um Rückkehrer und Superstar Lionel Messi immens. Um die kritische sportliche Situation zu verbessern, müssten die Argentinier nicht nur im auf dem Papier schwierigsten Spiel der gesamten Ausscheidung punkten, sondern fünf Tage später auch noch das Heimspiel gegen die starken Kolumbier gewinnen.

Brasilien hat in den letzten mehr als zwei Jahren noch schwierigere Zeiten durchgemacht als Argentinien in diesem Herbst. Begonnen hatte das Elend vor 856 Tagen im Stadion, in dem der fünffache Weltmeister und Olympiasieger nun den Nachbarn empfängt: mit dem 1:7 im WM-Halbfinal gegen Deutschland. «Wir befinden uns in einem vollkommen andern Moment. Wir haben die Chance, nach dem damals Geschehenen nun einen guten Eindruck zu hinterlassen», sagte Tite, der neue Coach Brasiliens.

In der Tat wurde der Eindruck schon in den letzten Monaten korrigiert. Seit dem blamablen Ausscheiden in der Vorrunde der Copa America im Juni hat Brasilien unter Tite alle vier Spiele der WM-Qualifikation mit einem Torverhältnis von insgesamt 12:1 gewonnen und in Rio de Janeiro im August auch Olympia-Gold geholt.

Im Aufgebot Brasiliens figurieren nur noch vier Spieler, die am 8. Juli 2014 beim Debakel gegen Deutschland dabei gewesen waren: der Verteidiger Marcelo sowie die Mittelfeldspieler Paulinho, Willian und Fernandinho. Und natürlich ist auch Neymar diesmal in Belo Horizonte dabei: Er hatte den historischen WM-Halbfinal wegen einer Rückenverletzung verpasst. Neymar hat alle seine drei bisherigen Tore in der WM-Qualifikation unter Tite erzielt.

WM-Qualifikation. Die Spiele im November. Nacht auf Freitag: Brasilien – Argentinien, Paraguay – Peru, Uruguay – Ecuador, Kolumbien – Chile, Venezuela – Bolivien. – Nacht auf Mittwoch: Argentinien – Kolumbien, Peru – Brasilien, Chile – Uruguay, Bolivien – Paraguay, Ecuador – Venezuela.

Rangliste: 1. Brasilien 10/21 (23:9). 2. Uruguay 10/20 (21:7). 3. Ecuador 10/17 (18:14). 4. Kolumbien 10/17 (15:12). 5. Chile 10/16 (18:16). 6. Argentinien 10/16 (11:9). 7. Paraguay 10/15 (10:12). 8. Peru 10/11 (14:17). 9. Bolivien 10/4 (9:26). 10. Venezuela 10/2 (9:26).

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