Nach Schuldenschnitten und Verstaatlichungen hat Argentinien im Kampf um das Vertrauen von Investoren seinen Streit mit fünf ausländischen Firmen beigelegt. Das Land einigte sich mit ihnen auf die Zahlung von rund einer halben Mrd. Dollar in Form von Staatsanleihen.
Die Unternehmen – darunter der französische Medien- und Telekom-Konzern Vivendi und die Tochter der Bank of America – verzichteten dafür auf 25 Prozent ihrer Forderungen, die sie bei der Weltbank und der UNO-Kommission für internationales Handelsrecht geltend gemacht hatten. Das teilte das Wirtschaftsministerium in Buenos Aires am Freitagabend mit.
Die Regierung bemüht sich derzeit bei der Weltbank um die Freigabe neuer Kredite im Volumen von drei Milliarden Dollar. Vor der Organisation hatte auch der spanische Ölkonzern Repsol gegen die Verstaatlichung seiner argentinischen Tochter YPF im vergangenen Jahr geklagt.
Zudem hofft die Regierung auf die Unterstützung der US-Regierung im Anleihe-Rechtsstreit mit zwei Hedgefonds um die Staatspleite vor elf Jahren. Die Finanzinvestoren haben sich nicht an den beiden Schuldenschnitten 2005 und 2010 beteiligt und verlangen eine vollständige Auszahlung ihrer Bonds.
Dabei geht es um 1,33 Mrd. Dollar. Das Oberste Gerichtshof in den USA hatte erst kürzlich zugunsten der Hedgefonds entschieden. Argentinien will dies aber weiter anfechten.