Die argentinische Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner muss wegen einer Hirnhaut-Blutung operiert werden. Die Präsidentin wurde am Montag in ein Spital gebracht. Der Eingriff ist für Dienstag geplant.
Kirchner war am Samstag bei einer Untersuchung aufgrund von starken Kopfschmerzen ein chronisches Subduralhämatom diagnostiziert worden. Dabei handelt es sich um einen Bluterguss unter der harten Hirnhaut.
Er entsteht für gewöhnlich mehrere Wochen nach einem Gehirn-Trauma durch Ablagerung von Abbauprodukten. Die 60-jährige Präsidentin habe am 12. August eine Kopfverletzung erlitten, die erst keine Folgen aufgewiesen habe, teilte das Präsidialamt mit.
Die Ärzte hatten ihr ein Monat Ruhe verordnet. Am Sonntagabend verspürte Kirchner ein leichtes Kribbeln am linken Arm, hiess es im ärztlichen Bulletin des Präsidialamtes. Die Ärzte stellten einen leichten und vorübergehenden Kraftverlust am selben Arm fest, weshalb eine chirurgische Drainage beschlossen worden sei. Vizepräsident Amado Boudou übernahm am Montag vorübergehend die Regierungsgeschäfte.
Die Diagnose erwischt Kirchner mitten im Wahlkampf. Am 27. Oktober finden in Argentinien Parlamentswahlen statt, die Hälfte der Abgeordneten und ein Drittel der Senatoren werden neu gewählt.
Bei Vorwahlen im August hatte die peronistische Regierungskoalition Frente para la Victoria (FPV – Front für den Sieg) schwere Verluste erlitten. Zwar erzielten die FPV-Kandidaten landesweit mit 26,3 Prozent das beste Ergebnis. Vor zwei Jahren hatte Kirchner ihre Wiederwahl noch mit 54,1 Prozent der Stimmen gewonnen.