Mehr als eine Million Argentinier sind am Donnerstag aus Wut über die Wirtschaftsschwäche und die Politik der Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner auf die Strassen gegangen.
Allein in der Hauptstadt Buenos Aires demonstrierte laut Behörden eine Million Menschen friedlich gegen das ihrer Meinung nach zunehmend autoritäre Vorgehen der Präsidentin.
«Argentinien, wache auf!» oder «Korrupte Cristina» stand auf Plakaten, welche die Demonstranten bei ihrem Protestmarsch in die Höhe hielten. Andere schlugen mit Töpfen und Pfannen aufeinander, eine traditionelle Form des Protestes in Lateinamerika. Mehrere Oppositions-Politiker nahmen an dem Marsch teil, der die grösste Demonstration gegen die Regierung seit Jahren war.
Auch in anderen Städten des Landes kam es zu kleineren Protesten. Die Zustimmung zu Fernández geht seit ungefähr einem Jahr zurück. Viele Argentinier machen sie für ein wirtschaftliches Missmanagement und die hohe Inflation verantwortlich, die auf 25 Prozent geschätzt wird.
Zudem werfen sie ihr vor, einen zunehmend autoritären Regierungsstil zu verfolgen. In der Kritik steht insbesondere eine Reform der Justiz, welche nach Einschätzung der Gegner Fernández ermöglichen könnte, mehr Richter zu ernennen, die ihre Politik unterstützen.