Der argentinische Armenpriester José Brochero, der nach dem Zusammenleben mit Lepra-Kranken selbst erkrankte, erblindete und 1914 verstarb, ist seliggesprochen worden. Die Seligsprechung erfolgte am Samstag bei einem Gottesdienst mit 150’000 Gläubigen in Córdoba.
Unter den Teilnehmern der Zeremonie waren auch 3000 Gauchos – die spanischsprachige Bezeichnung für Cowboy-artige Viehzüchter. Brochero, der von 1840 bis 1914 lebte und sich zumeist auf einem Esel fortbewegte, ging unter anderem unter dem Begriff «Gaucho-Priester» in die kollektive Erinnerung ein, weil er sich speziell um diese Gruppe besonders gekümmert hatte.
Die Messe wurde von Kardinal Angelo Amato zelebriert, der die Seligsprechung im Namen von Papst Franziskus vornahm. «Dieser Hirte, der nach Schafen roch, wurde einer von den Armen», hiess es in einer Botschaft des argentinischen Papstes.
Die Seligsprechung ist in der katholischen Kirchentradition die letzte Würdigung unterhalb der Heiligsprechung. Brochero ist der erste Südamerikaner, der seliggesprochen wurde, seit Papst Franziskus im März zum Kirchenoberhaupt gewählt wurde.