Die Mitgliedstaaten des Arktischen Rates haben am Freitag ihre Beratungen über den Klimawandel aufgenommen. An dem Gipfel in Iqaluit im Nordosten Kanadas nahmen Vertreter der USA, Russlands, Kanadas, Dänemarks, Finnlands, Norwegens, Islands und Schwedens teil.
Der Klimawandel sei eine der grössten Herausforderungen überhaupt, sagte US-Aussenminister John Kerry. «Wir tun die notwendigen Schritte, um uns auf den Klimawandel vorzubereiten, aber wir teilen auch eine Verantwortung, um alles uns Mögliche zu tun, um die Erwärmung zu verlangsamen», fügte er hinzu.
Die Arktis erwärmt sich zweimal schneller als der Rest der Welt. Im vergangenen Winter war das Packeis nach US-Angaben so stark geschmolzen wie seit Beginn der Satellitenbeobachtung Ende der 70er Jahre nicht.
Das Schmelzen des Packeises lässt den Meeresspiegel dramatisch ansteigen, öffnet aber auch neue Handelsrouten zwischen Asien und Europa. Zudem weckt es Begehrlichkeiten wegen freiwerdender riesiger Erdöl- und Erdgasvorkommen.
Frieden und Stabilität
Die acht Mitgliedsstaaten des Arktischen Rates wollen sich zudem gemeinsam für Frieden und Stabilität in der Arktis einsetzen. Sie unterzeichneten ein entsprechendes Dokument. Darin sprechen sie sich für «konstruktive Zusammenarbeit» in dieser Hinsicht aus. Die Abkommen des Rates sind jedoch lediglich Empfehlungen und nicht bindend.
Bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Ministertreffen ging der Vorsitz des Rates turnusgemäss von Kanada auf die USA über. «Die Menschen in der Region sind unsere grösste Priorität», sagte Kerry. «Sie sollen unseren Vorsitz prägen.» Es sei eine «entscheidende Zeit» für die Arktis und den Arktischen Rat, sagte Kerry weiter.
Das Treffen in Iqaluit wurde aber auch von Spannungen mit Russland überschattet, das wegen seiner Rolle im Ukraine-Konflikt mit Sanktionen belegt wurde. Russische Militärmanöver in der Arktis haben in dem Zusammenhang für Irritationen gesorgt.
Kerry kritisierte am Rande des Arktis-Gipfels, Russland setze den für die Ostukraine vereinbarten Waffenstillstand nicht vollständig um. Angesichts russischer Konvois und Militärausrüstung in der Region sei es «klar», dass die Waffenruhe «nicht genügend» eingehalten werde.